Es gibt in der aktuellen Meinungskultur
viel Anlass, sich mal Luft zu machen.
Die Unzufriedenheit hält sich recht stur,
gemeinsam lässt man es mal krachen.
Den Unmut in treffende Worte zu fassen,
fällt nicht jeden Ungeübten ins Schoß.
Bedient man sich dann Anderer Phrasen,
ist die Verortung ins Lager nur rigoros.
Da hilft dann auch kein wütendes Abwinken,
rein zufällig sei man da meinungsgleich.
Es ließe sich da sehr viel Uneiniges finden,
aber so ist das ja immer im Radikalbereich.
Nur der eine Aspekt führte zur Parteiwahl,
weil keine andere es exakt genauso sieht.
Das weitere Parteiprogramm sei da optional,
ob insgeheim schon Zustimmung überwiegt.
Die wahren Beweggründe mal dahingestellt,
das Muster ist es, was dabei stets auffällt.
Man habe ja nur aus Protest rechts gewählt,
vom ganzen Polit-System man nichts hält.
An konstruktiver Mitarbeit fehlt da die Lust,
der Spaß an der Disruption ist schon groß.
Und überhaupt, alle haben es stets gewusst,
die oberen Eliten sehen ihren Vorteil bloß.
Wem es in der rechten Ecke nicht gefällt,
der überdenke die Wortwahl und Gesinnung.
Wer selber jede Kritik für linksversifft hält,
zielt dabei aus rechtsradikaler Orientierung.
Ideal ist doch in einer freien Demokratie,
zur Meinung gehören auch Argumente.
Streiten gehört zur allgemeinen Diplomatie,
Aggression alleine kennt nur ein Ende.
© meteor 2025