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Gedichte über Philosophie - Seite 152


Jeder mag Befehle oder Neuinterpretation des Lechons Gedichtes?

Widmung: Angielinie Yarosh
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"Sie geben dem gestirnten Himmel die Befehle"

[Jede(r) mag Befehle
und eine kleine Liebesaffäre?!
Nein, ich muss wirklich draußen!
Man sollte meine Seele wieder enteisen!
Dem Himmel kann man nichts geben
Das darf man sich aber nicht entgehen lassen!

Wenn der Gott dich ausrufen ließe
sollte man immer duften
Ich versuche, immer Hoffnung zu gieße(n)
Aber bitte schließen Sie die Herzen nicht
Ich mache mein Geschäft immer noch nicht dicht!]

"Und lassen ihren Sturm durch Nacht und Kosmos rasen,
Den Sturm, der einst die Menschheit aus dem Staub geblasen
Zur steten Lust des Leibs, bei stetem Leid der Seele."

[Ja, Lechon ist Balsam für meine Seele
Deine Tagesmühle kann ich so lang
wie mein Fortunarad drehen
Ich habe keine Armeen
Ich gucke nur Fernsehen
Ich sehe auch fern
um dort einfach einige Menschenstimmen zu hören
ich will mein Leben nicht beenden
so einfach sterben]

"Wir drehen die Tagesmühle, bohren zu den Gründen,"

[Ich versuche zumindest
Lechon schreibt, wie es ist
Ich bohre seit Langem
in meinen Gedanken
Ich brauche aber Unterstützung
keine Ausnutzung]

"Um dort den tiefsten Sinn der Existenz zu finden"

[Ich bin kein Philosoph
Ich versuche nur mein Deutsch zu verbessern
aber ich habe Angst, dass ich alles verschlimmbessere]

"Und wissen eines nur, was immer man auch triebe:
Die Liebe schützt vorm Tod, der Tod schützt vor der Liebe"

[Mein Sterben wär' für jeden
ein zu großes Erdbeben!
Ich will endlich leben!
Ich habe eine Liebe
Ich bin ein echter Diebe,
der eine besondere VORliebe
zum Schreiben habe]

"Dort fürchte ich das dunkle Auge, hier - das helle.
Zwei Lieben und zwei Tode sind es, die ich leide."

[Meine Tode sind seit Langem nicht zwei
Ich habe dreimal das Treffen mit meinen Toden überlebt
Es reicht wirklich aus
Ich gehe raus
aus diesem Theatrum mundi
aber ich gehe wirklich raus!
ich will nicht sterben]

[Ich schreibe karitativ
Ich bin nicht naiv
Das Schreiben ist oft eine Idee
für einige Kamele
ohne Gelee
Und basta!
Und Schluss
Lebt ihr einfach im Genuss!
Tschüss!]
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Lechon auf Deutsch
Du fragst, was ich im Leben…
Du fragst, was ich im Leben über alles stelle,
Ich sage: Tod und Liebe - gleichermaßen beide.
Dort fürchte ich das dunkle Auge, hier - das helle.
Zwei Lieben und zwei Tode sind es, die ich leide.
Sie geben dem gestirnten Himmel die Befehle
Und lassen ihren Sturm durch Nacht und Kosmos rasen,
Den Sturm, der einst die Menschheit aus dem Staub geblasen
Zur steten Lust des Leibs, bei stetem Leid der Seele.
Wir drehn die Tagesmühle, bohren zu den Gründen,
Um dort den tiefsten Sinn der Existenz zu finden -
Und wissen eines nur, was immer man auch triebe:
Die Liebe schützt vorm Tod, der Tod schützt vor der Liebe.
✍ Aus: Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Poesie, Band 1. / Herausgegeben und übertragen von Karl Dedecius. Zürich, Ammann Verlag, 1996. S. 324


Der Tod ist ein Meister
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PAPIERFLIEGER

Kerzenschein erfüllt den Raum
Doch das Blatt vor mir bleibt leer
Worte sprudeln im Überfluss
Im Strudel der Masse geh´n sie unter
Kinderleicht von der Hand
Welche die Feder führt
Unscheinbar in Tinte getränkt
Schreibt mein Stift schöne Texte
Malt mein Pinsel perfekte Bilder
Unbeschreibbar, ausgezeichnet
Doch die Sichtbarkeit fehlt
Auf dem papier gänzliche Leere
Nichts als Weiß, im Schwarz ertränkt
Bilder, die nicht zu sehen sind
Worte, die nicht zu lesen sind
Klänge, die nicht zu hören sind
Gedanken, die nicht zu spüren sind
Kann unsichtbares Kunst sein?
Egal wie viel Herz in ihr steckt
Die Hände können dem Hirn nicht folgen

Und landet doch was auf dem Zettel
Bleibt es ewig unvollendet
Wortästhetik neun von zehn
Oh die Reime fehlen
Auf der Suche nach dem letzten Schliff
Geht der Ausdruck verloren
Im Kopf ein Meisterwerk
Die Augen seh´n nur was nicht da ist
Die Ohren hör´n lautloses Scheitern
Die Symmetrie ist nicht perfekt
Viele Farben, deren Ton verfärbt
So viele Blätter halb gefüllt
Und doch der ganze Block leer
Nächtelange Mühe im Zeichen der Kunst
Schatten legen sich über die Bilder
Sie erblicken nie das Licht der Welt
Ich feil bis zum kleinsten Detail
Nichts greifbares entsteht
Im Streben nach Perfektion
Verliert sich die Vollendung

Nur ein Papierflieger hebt ab
Und landet in den Archiven
Wo er in der Versenkung verschwindet
Am Ende sitzt man vor dem leeren Blatt
Auf ihm lediglich vergeben Worte
Bloß Spiegelbilder meines Versagens
Zu denen morgen eine neue Seite kommt
Ich mach das Kerzenlicht aus
Lass den Papierflieger davon fliegen
Wieder ein Gedanke vom Winde verweht

- DEMON
2023
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