Gedichte über Natur - Seite 1092

*****

Um sie zu entdecken muß man schon auf größere Wandertour gehen,
in den Berchtesgadener Bergen oder im Allgäu kann man sie sehen.
Steinböcke klettern hoch hinauf, über 3000 Meter nehmen sie in Kauf.
Da macht ein unerfahrener Bergsteiger schnell schlapp,
nur zum Fressen steigen sie auf alpine Wiesen ab.

Triebe von Knospen, Kräuter und Gräser finden sie in tieferen Zonen,
sonst bewegen sie sich über der Baumgrenze, lieben die Felsregionen.
Beindruckend sind die Tiere in traumhafter Lage,
bringen bis zu 100 Kilo und mehr auf die Waage.

Wie alt ist der Steinbock ? Wie lange lebt er schon hier ?
Die Zuwachsringe der Hörner verraten es dir !

Hautnah an die Tiere kommt man eher in den Wildparks heran,
wo man sie außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes
bestaunen und bewundern kann.
In freier Wildbahn hat man mit guter Fototechnik und Geschick,
Bock und Geiß aus sicherer Entfernung bestens im Blick.

An einem Sommerabend
Durch den Wald streifen
Die grosse Stille hören
Und dich neben mir

Den Himmel suchen
In dunklem Grau
Und die Tannen
In hellem Schwarz

Kriege lösen sich ab
Die Welt ist ein Pulverfass
Menschen sterben in Massen
Verkommen zu Zahlen

An einem Sommerabend
Dir in die Augen schauen
Dich umarmen und denken
Du bist mein Grund für alles


© René Oberholzer

Der himmelblaue Flamingo
Neben meinem Bett
Ein Talisman
Ein Geschenk von ihr

Draussen das Meer
Das Rauschen der Wellen
Der lauwarme Wind
Und ein paar Laternen

Der himmelblaue Flamingo
In diesen fernen Nächten
Ein Gedankenbote zu ihr
Meiner Heimat

Draussen ein Hund
Das Zirpen der Grillen
Und ihre Stimme von weit
Sanft und zärtlich wie der Wind


© René Oberholzer

Der Lärm in der großen Stadt
ihm nicht mehr gefallen hat,
packte deshalb seine Sachen,
sich auf den Weg zu machen

an einen ruhigeren Ort,
den er fand in einem Dorf,
kaufte sich ein altes Haus,
baute es sich nach und nach aus.

In einer nahe gelegenen Stadt
er auch eine Arbeit gefunden hat,
war zeitlich sogar schneller dort
als im früheren Wohnort,

denn die Landstraßen waren
nicht so stark befahren,
kam deshalb auch entspannt
auf seiner Arbeitsstelle an,

war er abends zurück von der Arbeit,
blieb ihm sogar noch Zeit,
täglich spazieren zu gehen,
sich die schöne Natur anzusehen.