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Gedichte über Lustiges - Seite 24


Wahnsinnsgedicht!

Am schlimmsten ist es am Galgen immer in der ersten Nacht
Weil man sich da immer wieder noch Hoffnung macht.
Aber ich hatte es mir ganz fest vorgenommen
Irgendwann wird sich das Leben genommen!
Erst dachte ich werf’ mich am besten hinter den Zug,
aber das war mir dann nicht sicher genug.
Denn ich wollte das Sterben noch richtig genießen
Und wollte mich mit ‚nem vergifteten Strick erschießen
Da, wo das Wasser am allertiefsten ist.
Aber was machst Du, wenn Du kein Nichtschwimmer bist?
Nun ja, ihr seht meine Freunde, meine Lieben
Die Nachricht von meinem Tod ist gewaltig übertrieben.
Wie konnte es denn nur so weit kommen?
Wieso hätt’ ich mir beinahe das Leben genommen?
Ich weiß nicht, ob Du Dich noch daran erinnerst:
Die Guten die sterben doch immer zuerst.
Und ich bin schon achtzig und lebe noch immer
Und so wurde das für mich immer schlimmer.
Die Lage war noch nie so ernst wie immer
Da stand ich in meinem dunklen Zimmer
Und wusste die Dunkelheit selber die ist ja echt,
Aber das Licht scheint nur so und das ist schlecht!
Und eh’ ich zusehe, wie ich selber flenn’
Versuchte ich die Arme in die Seiten zu stemm’
Und habe gebrüllt: Ich bin Opa ihr da Ohm, Watt Volt ihr denn?
Ich kriege meine 5 Sinne immer noch hin
Blödsinn, Schwachsinn, Stumpfsinn und Unsinn
Die führen letztlich aber nur zum Wahnsinn.
Oder habt ihr etwa schon vergessen
Bei uns wird die Freiheit mit dem Tacho gemessen!
In Kino veritas, vielleicht ist’s schon zu spät
Unsere Wirklichkeit ist ganz anders, als die Realität!
Wer die Wahrheit seh’n will, muss unter den Teppich schau’n:
Viele Hühner werden schon als Eier in die Pfanne gehau’n!
Und die Schweine von heute sind die Koteletts von morgen.
Und die Koteletts von gestern muss man heute als Schiete entsorgen!
Ich selber bin auch nicht mehr das, was ich mal werden wollte.
Weil ich wohl besser ohne meine Hobbys leben sollte.
Mit meinen sieben Hobbys fühl ich mich wohl:
Also mit richtigem Sex und gutem Alkohol.
Ich wollt denen mal entsagen, aber vergebens
Es waren die schlimmsten 15 Minuten meines Lebens.
Es gibt ganz tolle Frauen sogar als Nachbar
Die auch nichts dafür nehmen, also unbezahlbar!
Und ich weiß, Gegensätze ziehen sich an, aber dann auch aus
Und schon wird eine Liebesnacht daraus
Als Mann von Welt geht man vorher baden
Aber es kann bei dem Vorgang auch nicht schaden
Genauso wie bei jedem Wetterwechseln
Sollte man dann auch mal das Wasser wechseln.
Und dann war es soweit. Sie kam sie sah und sie ging wieder.
Und ich sank verzweifelt auf meine Knie nieder.
Ich wußte es ja, es war längst wieder so weit
Aber ich hasse nun mal die Hausarbeit.
Ich hatte Betten gemacht, Geschirr gewaschen Staub gewischt
Und anschließend sogar mich selbst erfrischt.
Aber das Ganze war eben schon sechs Monate her.
Warum fällt mir so etwas nur so schwer?
Fanatiker wie ich sind zu allem imstande, sonst aber zu nichts.
Jeder weiß, Fische die bellen beißen nicht. Schluss des Gedichts!

Don 15. 01. 2014
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Ungereimtheiten über Rumpelstilzchen

Ein kleines, wildes Männlein springt
um ein Feuer und es singt.
Es möcht das Kind der Königin.
Doch was hat es für einen Sinn?
Ein kleiner Mann, lebt tief im Wald.
Der Wald ist finster und sehr kalt.
Wie will er mit dem Kind dort leben?
Windeln wechseln? Flasche geben?

Wie kommt er denn zu diesem Kind?
Er hat es sich sehr wohl verdient.
Doch die Umstände fürwahr,
sind mir immer noch nicht klar.

Zum König ging ein armer Mann
und prahlte, was die Tochter kann.
"Meine Tochter, wie von sinnen,
kann das Stroh zu Golde spinnen."
Doch wenn die Tochter sowas kann,
wieso ist er ein armer Mann?

Der König findet es nur toll,
und wünscht sich seine Kammern voll.
Wenn sie es schafft in einer Nacht,
ihm seine Kammer randvoll macht
dann könne er sich wohl durchringen,
sie vor den Traualtar zu bringen.
Doch wenn nicht, oh große Not,
dann ist sie ganz schnell mausetot.

Ich frage mich sodann:
„Wer möchte schon so einen Mann?
Der, wenn ihm etwas nicht gefällt,
eine Hinrichtung abhält.“

Soweit kam es jedoch nicht
denn ihr half ein kleiner Wicht,
den wir nunmehr alle kennen,
dessen Namen wir nicht nennen.
Und zu ihrem großen Glück,
kam er jedes Mal zurück.

Zwei Mal nahm er Schmuck aus Gold.
Wieso hat er dies nur gewollt?
Ich kann mich noch ganz gut entsinnen,
Er konnte Stroh zu Golde spinnen.

Doch beim dritten Mal wollt er als Lohn,
ihren erstgeborenen Sohn.
Den sie ihm auch bald versprach
sie wollte schnell in das Gemach
und es mit dem König teilen,
deshalb musste man auch eilen.

Als das Kind geboren war,
rote Bäckchen, blondes Haar.
Kam zu ihr der kleine Wicht.
Sie sagte ihm: „ Nee, kriegste nicht.“

Sie hat ihn eigentlich, ungelogen,
um seinen Arbeitslohn betrogen.

Und am Ende frag ich mich:
„Wer ist hier nun der Bösewicht?“


© Michael Jörchel
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