Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 411

Kein Wissender
kennt den Grund seines Wissens
weil er nicht einmal den Grund
seines Seins erkannt hat
ist sein Wissen auf Sand gebaut
Das was wir brauchen
ist einfache einfältige Liebe
die nicht frägt warum
sondern liebt ohne zu fragen
Der Mensch der so liebt
wird eines Tages
wenn das Neue kommt
den Grund
weshalb er lebt erkennen

nebelschwaden hängen zwischen den bäumen,
zwischen dem feinsten geäst,
kaum, daß sie, die jungen triebe, atmen können.
nebelschwaden ziehen schwerfällig über den fluß.
nebelhörner höre ich in der ferne, doch ich nehme sie wahr, schwer, aber ich bin noch erreichbar!
manchmal habe ich das gefühl, der nebel umhüllt mich so sehr, daß ich nicht mehr weit gucken kann und nur noch damit beschäftigt bin, erkennen zu wollen, was da hinten ist, anstatt vor mich zu schauen.
der schatz liegt vor mir! ich brauche nur zuzugreifen und ihn behutsam nutzen und behandeln, sonst verliert er an glanz und wert!

Ich hatte Glück
drei Sechser waren drin im Lederbecher
als ich gespielt am Tisch mit andern Zechern
... es brachte mir ein bißchen Geld
welches regiert die ganze Welt
sechs Scheine waren es genau
ich zeigte sie dem Mädchen an der Bar
und sie ging mit mir eine Nacht
den nächsten Tag hab ich
mit anderem Vergnügen zugebracht
drei Sechser waren es genau
das ist die Zahl der Welt
man hätte gern die Sieben
doch einer kann sie kriegen
des Würfels Tücke hat nur sechs
doch sieben ist nur eines mehr
und sie heißt . . . Wahrheit Ruhe Frieden
es ist die Welt in der wir wirklich lieben

Kaum bist der Jugend du entschwunden,
schon nennt man dich den Alten,
und zählest nun in manchen Stunden,
am Spiegel deine falten.

Man bedenke täglich,
ist‘s leben oft auch kläglich,
hät man keins so muss ich sagen,
wär‘s schade doch man könnt nicht klagen.