Gedichte über das Leben - Seite 396

Hart schlagen die Gedanken auf den Asphalt seines Lebens.
Die Hoffnung zerfließt in die Rinne des Zweifels.
Heiß brennen die Tränen, die wie ein Kloß in der Kehle sitzen.
Herbst, nicht nur in der Natur.
Rauh, kalt und zugig wehen die Winde.
Die lauen Sommerlüfte streifen nur noch um die Dächer der Erinnerung.
Nun ziehen die aufkommenden Nebelschwaden der Melancholie,
in die kleinste Ritze seiner Seele.

Schatten werfen sich, auf die sonst so heitere Lichtung seines Gemüts
und nehmen ihm das wärmende Licht und das Farbenspiel,
sowie sein Lachen, das verstummt.
So sitzt er da und zählt die Lebensjahre.

Nicht die glücklichen, die verlorenen,
in denen all seine Bemühungen
vergebens und umsonst waren.
31 Jahre hat er alles gegeben.

Es waren seine Besten…
Was bleibt von Ihm -
Eine Bedarfsnummer und Hartz IV.
58 Jahre und für die Wirtschaft nichts mehr wert..


@ bella

Bei uns war früher alles anders,
hörten wir schon von unseren Eltern,
und keiner verstand es.

Heute sagen wir Älteren das Gleiche
zu unserer Jugend,reden von Tugend und
Bescheidenheit,das ist so,zu jeder Zeit.

Sie sollen ja haben,von allen Gaben,
doch ob sie viel Freude daran haben.
Warum sind so Viele schon depressiv?
Obwohl sie fast alles haben,was es gibt.

Steigerungen gibt es kaum,
mit 17 Jahren steht schon ein Auto vor´m Haus,
da bleiben weitere Träume doch aus.

Um noch mehr Kick´s zu haben,sie damit Rennen fahren,
Adrenalin die Körper hoch fahren,
begeben sie sich und Andere,in großen Gefahren.

Von Kinder und Jugendarmut wird geredet,
wo sie wirklich herrscht,
denken die Viele verspätet.

Gibt in armen Ländern große Not,
wo Kinder nur haben ein Löffelchen Reis,
oder ein trockenes Brot.

Wenn man ihre großen
Augen sieht,die trotz Hunger strahlen,
weiß man,wie glücklich noch sind,diese Armen.

Gäbe jedes Kind,das schon alles hat,
und davon schon zu satt,nur ein paar Dinge ab,
würden sie,und viele Menschen glücklicher sein.

Denn Glück ist nur schön,wo es auch verweilt,
wenn es wird gerecht,
mit anderen Menschen geteilt.

Warum ich dich liebe?
Weil Gott uns zusammen fügte,
doch im Alter,ist auch mal Sand im Getriebe.

Ständig schließe ich Schubladen,die halb offen stehen,
ich weiß,es war aus Versehen.

In deinen neuen Hosen,liegst du auf der Couch,
die Schuhe ziehst du beim Heimkommen nicht mehr aus.
Der Schlüssel steckt noch an der Tür,
den ich stillschweigend ziehe raus.

Vieles fällt dir aus der Hand,
doch dies ALLES, bringt mich nicht um den Verstand.

Denn auch ich bekomme immer mehr Altersmacken,
mache den Herd nicht aus nach dem Backen,
der Rauchmelder geht an,du erschrickst,
möchtest die Feuerwehr rufen dann.

Suchst das Telefon,ich ließ es liegen im Bad,
nun haben wir den Salat.
Keiner mehr dran,als du es gefunden irgendwann.

Doch Alzheimer ist es nicht,
jeder erkennt noch,wer der Andere ist.

Ja,ja,das Alter ist nun bei uns da,
wir begrüßen es mit Hurra,
solange wir noch sind zusammen,müssen wir um nichts bangen.

Denn was sich nicht geändert hat,ist unsere Liebe,
bei ihr ist kein Sand im Getriebe.

Und über die dummen Sachen,die wir heu´t manchmal machen,
können wir nur lachen.

Dieses Lachen hält uns jung,
auch wenn vergangen,der Jugend Schwung.

Wenn Du in den Zeitungen liest: Das es wieder
aufwärts geht. Das die Banken alles im Griff
haben. Und, dass die Politiker nur das Beste für
Dich wollen. Und, dass die Unternehmen nur noch
sinnvolle Dinge produzieren. Und, dass das Leben
immer besser wird. Und, dass die Welt immer
besser wird. Und, dass Du zählst. Und, dass Du
wichtig bist. Und, dass Du dazu gehörst. Und, Du
dabei aber nirgendwo das Wort "Liebe" liest. Dann,
ist alles Lüge.

Wenn sie Dir erzählen: Das Du alles erreichen
kannst. Das Bildung alles ist. Und, das nur Karriere
zählt. Und ansehen. Und ein großes Bankkonto.
Und dass alle für Dich da sind. Und Dir immer
helfen. Mit Rat und Tat. Die Politiker. Die Banker.
Und die Unternehmer. Und, dass es Heute besser ist
als Gestern. Und, dass es Morgen besser ist als
Heute. Und, dass es kein Risiken für Dich gibt. Und
Du dabei aber nie das Wort "Freund" hörst. Dann, ist
alles Lüge.

Wenn sie Dir sagen: Es kommt nur darauf an seine
Pflicht zu erfüllen. Und immer fit zu sein. Und nie
zu versagen. Und alles zu ertragen. Und kollegial
zu sein. Und aufopfernd! Und, immer das Beste zu
geben. Und gehorsam zu sein. Und alles zu glauben.
Und, nur so wäre alles sicher. Und, nur so gehe es
vorwärts. Und, nur so wäre alles gut für Dich. Und
nur so stimme alles. Und Du dabei aber nie das
Wort "Leben" hörst. Dann, ist alles Lüge.

Klaus Lutz

Hefekuchen wollt ich backen,
Hefe,Mehl,und Zucker,noch ein wenig Butter.

Knetete den Teig und ließ ihn gehen,
doch bald war´d er nicht mehr gesehen.

Wo ist er nur hingegangen,
umsonst der Mühe Unterfangen,
suchte,und verfluchte ihn,wo ging er nur hin?

Wollte aus ihm nen´Zopf noch flechten,
doch der Kerl,ließ sich nicht knechten.

Ließ ich ihn zu lange gehen,
und er sagte auf Wiedersehen?

Meine Suche war vergebens,
wo bekam ich einen neuen her,
Hefe hatte ich nicht mehr.

Dann ein Klingeln an der Tür,
wollte er zurück zu mir?

Doch es waren Nachbarn,
mit einem schönen Hefezopf auf dem Arm,
ganz frisch,und noch warm.

Luden mich ein,zu Kaffee und Hefekuchen,
ich sollte ihr gutes Backwerk versuchen.

Mit einem Schmunzeln dankte ich,
und sagte nein,denn mir fiel gerade ein,
ich hatte statt Zucker,Salz in den Teig hinein.