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Gedichte über das Leben - Seite 3363


Des alten Brunnen stetig LIed

Des alten Brunnen stetig Lied
lädt uns zum Träumen ein.
www.leitheim.gedichte.de
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Es sank die Abendsonne schwer
am Horizont hernieder,
am Boden plötzlich Nebelmeer
am Himmel - Wolkenglieder.
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Betörend Duft wie Fliederhauch
durchs Fenster, offenem Spalt,
der Nachtwind küsst den Baum, den Strauch
dazu kalt - Nebel wallt.
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Das Leben noch nicht eingenickt
im Haus noch manches Knarren,
vom Wind ein Fenster zugedrückt
und Ton vom Giebel - Sparren.
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Ich lösch das Licht zum Schlafe aus
Geplätscher sanft vom Brunnen,
ich glaub da trippelt eine Maus
ein Schlaflied mir noch summen.
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Zur Nacht, wenn`s still und leise ist
doch Unruh nah dem Haus,
der Kies am Brunnen öfters knirscht
das Plätschern setzt kurz aus.
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Doch muss ich nicht erschrecken
denn Frieden herrscht im Land,
ein später Gast am Brunnenbecken
schöpft Wasser mit der Hand.
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Danach der Ton wie immer
mit fröhlich` plätschernd` Gang,
am Himmel - Sternenschimmer
die Uhr tickt an der Wand.
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Noch öfters knirscht der Kies, Gestein
ein Käuzlein grüßt vom Wald,
manch durstig Tier stellt sich nun ein
manch Tierlaut noch erschallt.
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Ich schlafe ein trotz manchem Gast
mach meine Augen zu,
das Leben macht nur selten Rast
gar niemals völlig Ruh.
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Ein wunderliches Zwielicht spielt
der Mond am Himmelszelt,
der Tag zur Nacht sich abgekühlt
mein wärmend´ Bett gefällt.
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Dann schlafend seltsam Traum erlebt
von einer fremden Welt,
auf Mondes Kinn ein Mädchen steht
aus Felsen - Wasser fällt.
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Aus Mondesmund flieht Sternenhauch
im See ruht einsam Nachen,
und auf dem Felsen oben auf
Flamingo Paar hält Wache.
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Der Mond ruht auf dem Wolkenbett
trägt eine Wolkenmütze
ein Lichtstrahl auf ihn nieder fällt
als ob in Engel küssten.
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Peter Leitheim: Buchautor
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Fahrendes Volk 1875 in Russland

Fahrendes Volk - Russland - um 1875
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Gegen Ende Herbst ab 1875 - musste laut Erlass der Zaren, alles fahrendes Volk - ohne festen Wohnsitz,
sich an festgelegten Treffpunkten in Russland einfinden,
um dort die Winterszeit zu verbringen.
Erst ab März, durften sie wieder, zurück zur Wolga wandern.
www.leitheim-gedichte.de
Gedicht Nr. 527
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Nun Pferdekarren bunt geschmückt
vom Don zur Wolga fahren,
der Anblick manches Kind entzückt
doch bergen sie Gefahren.
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Von Regen, Luft - gegerbten Zelte
zeigt Einfachheit fürs Nachtquartier,
erzählen so von anderen Welten
und mit dabei ist manch Getier.
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Noch ruht man unterm freien Himmel
die Wagenburg aufgestellt,
im Feld daneben stehn die Schimmel
von Sternen, Himmel ist erhellt.
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Oft reichlich helle Feuer brennen
die warme Mahlzeit wird gemacht,
und drum herum viel Kinder rennen
laut lärmend spät noch in der Nacht.
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Ein Tanzbär schläft im Gitterwagen
auf alles geben Hunde Acht,
die Männer sich am Wodka laben
Gesänge wild zur dunklen Nacht.
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Doch auf das Lager senkt sich bald
der tiefe Schlaf manch friedvoll´ Stunde,
der Schimmel - Wiehern noch erschallt
doch tief entschlafen schon die Hunde.
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Frühmorgens geht es los - auf neuem Wege
noch schläft recht tief so manches Kind,
so geht es über Felder, Straßen, Stege
vorbei an Wäldern, Wiesen, Rind.
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Es geht durch menschenleere Steppen
des Bären Brummen, Ketten-Geklirr,
die Kinderkleider eher Fetzen
mit Pferden silbern, glänzendem Geschirr.
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Die Hunde jaulen, rasch vorwärts schnellen
dazu manch Geige - krächzend singt,
Kornfelder wogen sich in Wellen
auf einem Wagen weint ein Kind.
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So ärmlich einfach - ungebändigt
so geht dahin der bunte Zug,
so rastlos wild auch unbeständig
manch Bauer blickt kurz auf vom Pflug.
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Doch wenn der Sommer dann vorbei
wenn Nebelschwaden - Frostgebärden,
und hoch am Himmel Krähenschrei
dann Menschenkummer und Beschwerden
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Sieh! Südwärts zu den warmen Orten
entflieht manch Vogel übers Meer,
doch ächzende Karren ziehen nach Norden
froh Geigenklang ertönt nicht mehr.
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Den Sammelplatz gilt es zu erreichen
wo fahrend Volk wird registriert,
die Pferde einst auf freien Weiden
in engen Ställen einquartiert.
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Trägheit, Nichtstun, und ein ausharren
aufkommenden Frühling - bessere Welt,
am Sammelplatz ruhen die Karren
und Meister Betz brummt laut im Zelt.
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Was sie erbettelt und errungen
als große Wolga noch das Ziel,
wird Wandervolk nun abgenommen
von dem Besitztum bleibt nicht viel.
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Graue Häuser - schneebedeckte Felder
ein schwarzer Himmel mit peitschend` Wind,
in dünnen, löchrig dürftig` Kleider
friert nun erbärmlich manches Kind.
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Nur schäbig Häuser - eisgrau die Fenster
aus den Kaminen schwarz es raucht,
doch meistens ohne wärmend Feuer
wenn Ofen Holz ist aufgebraucht.
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Im Frühlingsanfang sie dann schieden
lärmend bricht das Lager auf,
Der Weg zum Don und in den Süden
so bricht das fahrend Volk dann auf.
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Weg vom Winterhort wo Klagen
geht es zur Steppe nun zuhauf,
es ziehen frisch gestrichen Wagen
hin zu den Frühlingslüften - Hauch.
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Laut krachen, donnernd bersten, Schollen
der Lärm er gleicht Kanonenschlag,
wild sich im Flussbeet - Wogen trollen
dies Wolgalied dort jeder mag.
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Ein erstes Grün grüßt von den Feldern
die Sonne mild vom Himmel lacht,
vorbei an Dörfern, Äckern, Wäldern
erneut die Reise wird gemacht.
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Peter Leitheim-Buchautor
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