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Gedichte über Kindergedichte - Seite 77


Du denkst die Größe ist das Ziel, doch nur der Mut gewinnt das Spiel.

Es war einmal ein Korn mit Staub,
das sagte forsch: Hey, mit Verlaub,
ich möcht' nicht mehr in Ecken liegen,
schon gar nicht mit Kollegen fliegen.

Das Korn mit Staub es fluchte laut,
bevor ich hier am Tisch verstaub',
such' ich mir hurtig eine Frau,
denn ich bin sexy und sehr schlau.

Es wartet auf die nächste Brise,
verschwindet aus der Lebenskrise.
Es düst auf flottem Windesritt,
und spürt ganz tief, das wird ein Hit.

Empor es geht und immer weiter,
das Korn mit Staub dies findet heiter.
Dort drüben sitzt ein Korn mit Reis,
da düs' ich hin, die find ich heiß.

Das Korn mit Reis verblüfft es guckt,
und sehr verlegen es nun schluckt.
Das Staub mit Korn ganz sacht es landet,
sofort es mit dem Reis anbandelt.

Er neckt das Korn mit Reis und lacht,
sie meint, ich bin kein Reis für eine Nacht.
Er gibt nicht auf und ruft verschmitzt,
'ne Nacht mit dir, das wär' ein Witz.

Ich möcht' mit dir mehr Zeit ergattern,
und viel mehr Nächte mit dir knattern.
Das Reis mit Korn, es lächelt nun,
da kommt ein riesengroßes Huhn.

Das Huhn es pickt das Korn mit Reis,
das Korn mit Staub denkt, watt'n Scheiss.
Gib mir sofort den Reis zurück,
du Federvieh, du doofes Stück.

Das Huhn es meint, der Reis ist mein,
du kannst nichts tun, du bist zu klein.
Das Korn mit Staub es Anlauf nimmt,
und flugs im Aug' des Huhn's verschwind.

Es piekt und sticht, das Huhn es weint,
vergib mir Staub, nicht Bös' gemeint.
Das Huhn das Korn mit Reis ausspuckt,
das Korn mit Staub schon nicht mehr juckt.

Das Korn mit Staub den Reis umarmt,
das Korn mit Reis fühlt sich umgarnt.
Die beiden sich nun ewig lieben,
sie zeugten Kinder, derer sieben.

Und was will uns der Reim nun sagen?
Fühlst dich zu klein und bist am klagen?
Lass dir gesagt sein, nicht die Größe,
allein der Mut, besiegt das Böse.
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Verbrennt die geist'gen Gitterstäbe, die Freiheit ist's, die ich anstrebe

Es war einmal ein Teddybär,
der fiel beim Bootsfahr'n in das Meer.
Er trieb davon, die Wellen hoch,
das Kind es schluchzt, was mach' ich bloß?

Der Bär im Wasser tief versank,
da kam ein Pottwal, Gott sei' Dank.
Der Pottwal meint, was ist denn das?
Den pack' ich in ein Wasserglas.

Den Bär im Glas schenkt er dem Kind,
der kleine Wal es freudig nimmt.
Du bist so schnuffig und so süß,
der Bär doch weint, er Trän' vergießt.

Der kleine Wal ganz traurig wird,
den Bär er fragt, was ihn berührt?
Ich sitz' in einem Glase fest,
mein Stoffgewand ist voll durchnässt.

Wo kommst du her, der Wal er fragt,
von oben komm' ich, Bärchen klagt.
Mein Kind es mich verloren hat,
ich fiel vom Boot und sank hinab.

Das Walkind lächelt und ruckzuck,
es macht das Glas sofort kaputt.
Der Bär ist frei, der Wal er lacht,
und nun wirst du zurück gebracht.

Der kleine Wal das Bärchen nimmt,
mit ihm zum Boot des Kindes schwimmt.
Dort sitzt das Kind mit traur'gem Herz,
der Bär ist weg, es weint vor Schmerz.

Der Wal er stupst das Kindlein an,
und flüstert leis', sei nicht mehr bang.
Das Kind vor Freud' das Bärchen küsst,
und dankbar Walkind fest umschließt.

Das Wälchen winkt, taucht ab ins Meer,
sie winken dankbar hinterher.
Der Teddy die Geschicht' erzählt,
vom Walkind, welches weise wählt.

Es Freiheit vor dem Kerker wählte,
und somit keinen Freigeist quälte.
Das Kind zuhause angekommen,
es Plan geschmiedet, schnell ersonnen.

Den Fisch im Glas zum Teich getragen,
nie mehr soll dich Gefängnis plagen.
Der Fisch voll Freud' ins Wasser springt,
zum Abschied er ein Liedchen singt.

Die Freiheit ist das höchste Gut,
drum sperr nicht ein, sei auf der Hut.
Wer bei dir bleibt, ganz ohne Zwang,
der schenkt dir Liebe und Gesang.
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Katze Minchen und das Pferd Hannibal

Diesen Sommer hatte schon wochenlang
die Sonne täglich vom Himmel gebrannt.
Selbst Minchen, die Wärme ja gerne mag,
diese Hitze denn doch nicht gefallen hat,

hatte sich deshalb untern Baum gelegt,
weil im Schatten es sich viel besser schläft,
wurde dann auf einmal im Schlaf gestört,
von lautem Getrampel, das sie gehört,

sah blinzelnd, vom Schlafe noch benommen,
das Pferd Hannibal auf sich zukommen.
Das Minchen hielt ihn an und fragte ihn,
wo er denn wolle bei der Hitze hin.

Daraufhin hielt Hannibal ganz kurz an
und sagte zum Kätzchen Minchen dann:
„Ich werde erwartet bei der Waldarbeit,
habe deshalb auch nur sehr wenig Zeit.

Ich muss nämlich tief in den Wald hinein,
dorthin, wo es gibt keinen Sonnenschein.
Da ist man heute beim Fällen von Bäumen
und ich muss mithelfen beim Aufräumen.

Um die Stämme dann heraus zu kriegen,
muss ich sie aus dem Dickicht ziehen.
Und weil ich das sehr gut kann,
werde ich auch Rückepferd genannt.

Ich ziehe sie dann bis an den Wegrand,
wo man sie leicht abtransportieren kann.
Ein Rückepferd das an solch Orten macht,
wo ein großer Traktor das niemals schafft,

Weil durch sein Gewicht würde viel zerstört,
ist es auch gut, wenn da kein Traktor fährt.
Jetzt aber muss ich mich beeilen,
darf nicht mehr länger bei dir verweilen.

Im Wald erwartet man mich sicher schon“,
sprach er zu Minchen und trabte davon.
Gern hätt` Minchen ihm dabei zugesehen,
wollte deshalb auch sofort mit ihm gehen.

Doch Hannibal ließ sich darauf nicht ein,
sagte, „dass könnte sehr gefährlich sein.
Damit ja niemand dort hineingerät,
ist das Gebiet rundherum abgesperrt.“

Also ließ Minchen ihn alleine ziehn
legte sich gleich wieder zum Schlafen hin,
wachte hungrig gegen Abend dann auf
und lief zu ihrem Fressnapf in das Haus.
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