Gedichte über Ironie - Seite 7

Wenn man einen Erwachsen fragt:
"Was würdest du am Körper ändern?
Aber nur eins, das sei dir gesagt."
Dann klingt es gleich in allen Ländern.

Einer sagt: "Die Ohren sind zu groß,
ich hätte sie so gern' lieber klein,
meine Kindheit war echt nicht famos,
andere Kinder waren gemein."

Eine sagt: "Die Brüste sind nicht rund,
ich hätte wirklich lieber große.
Bin flach wie ein Brett, das ist doff und
der dicke Hintern in der Hose..."

Der eig'ne Körper wird inspiziert,
alle Makel werden gefunden,
denn diese gehören korrigiert
um vergleichsweise zu gesunden.

Doch stellt man die Frage den Kindern,
welchen aus dem Kindergarten, die
wollen keinen Seelenschmerz lindern,
denn sie folgen ihrer Fantasie.

Ein Mädchen will Flügel zum fliegen,
'ne andere Meerjungfrauflossen,
einer will Drachenschuppen kriegen
oder vom Sams die Sommersprossen.

Man sagt, auf seiner Lebensreise
- und das ist echt pure Ironie -
wird der Mensch älter und auch weise...
-
Er folgt bloß 'ner Ideologie.


Thomas

Es ächzt und stöhnt die Luft
von Hektik, Stress und Frust.
Das stille Weihnachtsfest
entpuppt sich als Burlesque.

Wir machen alle mit
in dem Theaterstück,
das einszweidrei vorbei -
es wartet schon das Ei...

Ein Glück: dazwischen ist
die Fasnet, die mit List
erlaubt, ganz ohne Zier
wonach uns heimlich giert.

So kehrt nie Stille ein.
Noch glüht der Weihnachtswein
in durstig heis'ren Kehlen,
die "Stille Nacht" krakeelen.

Und wird es still zur Nacht,
man vorher sich verkracht;
vielleicht sogar entzweit...
Oh, fröhlich' Weihnachtszeit!

Ein wahrhaft großer Enterich,
der größte hier im Entenreich,
ist überzeugt allein von sich,
wähnt sich als König hier im Teich.

Brotkrumen klaut er den kleinen,
und stellt den Entendamen nach,
die - zu langsam auf den Beinen,
oft erfahren sein Ungemach.

Alle im Teich wünschen ihn fort
und zudem auch nicht das Beste,
weit weg an einen and'ren Ort,...
...sie wünschen alle so feste...

Ein Jäger kommt dann zu dem Teich
und legt sich promt auf die Lauer,
er trift den großen Erpel gleich
und verzehrt ihn bald süß-sauer.

Thomas