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Gedichte über das Internet - Seite 42


Kunst der Kommunikation

Der Mensch heißt Mensch, weil er nicht alleine leben mag.
Als soziales Wesen das Alleinsein ihm bereitet Unbehag'.
Um sich zu verständigen mit seinen Artgenossen,
mehrere Wege der Kommunikation sind erschlossen.

Stehen sich zwei dieser Wesen Aug' in Aug' gegenüber,
so stehen Mimik und Gestik parat, Blicke wechseln hin und her.
Optische Signale sind die Art für den visuellen Datenverkehr,
unmittelbar und in Sekundenschnelle blickt man her- und hinüber.

Bei dem Verständigungsweg "Verbal" die Sprache ist elementar wichtig!
Zwei Mitteilungsformen dafür sind in Wort und Schrift vorhanden,
mal mündlich sich zu unterhalten oder es textuell wird verstanden,
seinem Mitmenschen sich hör- oder lesbar zu machen, vielschichtig.

Eine recht moderne Form der Kommunikation sei auch genannt,
vorallem in Social Media sie wird überwiegend angewandt.
Mal fremde, mal eigene Audio- oder Videoaufnahmen werden ausgetauscht,
Kombinationen der bereits genannten Wege wird so zugesehen und gelauscht!

Betrachtet man nun eine andere längst beliebte Verständigungsform, den 'Chat',
so ist festzustellen, Mitteilungsort ist das Internet, Tippen die Weise,
worüber Menschen über weite Ferne sich unterhalten, mal in Gruppen, mal im Duett,
meist aber nur auf schriftliche Art, senden Buchstaben auf die Reise.

Nun fehlt dieser eingeschränkten Form der Kommunikation
unübersehbar und logischerweise die non-verbale Interaktion,
die Vieles ohne Worte verständlich macht,
was nur Geschriebenes allein auch zuoft hat nicht vollbracht!

Ohne ausführliche Umschreibung wieso diese Wortwahl ist benutzt,
abhängig vom Gefühlszustand des/der Lesenden der Worte Wirkung stellt sich ein!
Und selbst die non-verbale Reaktion beim Lesen verbleibt beim Leser allein.
Der Schreiber weiß nicht ob der Text wie gewollt wurde verstanden .. oder ob es wurd' gestutzt!?

Missverständnissen ist so Tor und Tür geöffnet, haben oft schon verärgert, betrübt!
Ungewollt werden Gefühle verletzt, der Mensch unnötigt gekränkt.
Und das nur, weil die Wortwahl ungenügend getroffen, wirklich ungelenk!
Sich im Ton vergriffen, verschmitztes Grinsen, besänftigendes Lächeln nicht ausgeübt.

Die Kunst dieser non-verbalen Kommunikation, in der Lyrik sie hat schon ewig Tradition...
Nur mit Worten wohlgewählt, ist es allen Alphabetkünstlern erst ermöglicht,
mitzuteilen nicht nur bloßen Text, nein auch die Stimmung aus ihrer Sicht,
miteinzuweben Gefühle als Zwischenzeileninformation, zu erzielen so den richtig'n Ton!

Mal gelingt es, mal auch nicht!
Wie auch im Chat, auch im Alltagsleben.
Missverständnisse wird es leider immer wieder geben ...
Es ist an den Beteiligten, diese schnell wieder zu beheben.
Für ein harmonisches Zusammenleben ist das einfach Pflicht!

Der Mensch heißt Mensch, weil er nicht perfekt ist!
Und bei der Kommunikation macht er zuoft den größten Mist...
hinterher ungläubig das Angerichtete ratlos zu betrachten.
Vieles wäre zu verhindern gewesen, galt es nur zu beachten,
gegenüber ein anderer Mensch sitzt am anderen Verständigungsende!
Mit wohl anderer Gefühlslage als man selber offenbart.
Erneute Überprüfung, was man hat geschrieben, vor der Absende,
Und vielleicht viele Missverständnisse bleiben erspart.

© meteor 2023
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Pseudonym

Der Vorteil...

... eines Pseudonyms ist klar,
seinen echten Namen nicht zu nennen,
bleibt anonym und vermeintlich unsichtbar,
für selbst diejenigen, die einen kennen.

Kann anonym die Worte verwenden, sie wagen,
ohne Gedanken, welches Licht sie auf einen lenken.
Es erlaubt es einem, seine Meinung zu sagen,
die Worte fließen einfach, entspanntes Denken.

Man versteckt sich hinter dieser Tarnkappe.
Sie schützt sein wahres Ich vor Verurteilung.
Lob und Beschwerden erreichen nur die Attrappe,
wenn man sich anonym versteckt, nicht dumm.

Ja! Man entscheidet, wer diese Gedanken hört
und wer von diesem kleinen Pseudonym erfährt!
Das immer dafür da ist, das zu beschützen,
was in einem steckt, es soll niemand ausnutzen.
...

Der Nachteil...

... eines Pseudonyms kann sein,
man verliert in seiner Fassade seinen Ich-Rest.
Dieses Pseudonym wird zum Hauptteil von einem.
Der Teil, den man im Alltag nicht wirklich zuläßt.

Real lebt man in seinem Schneckenhaus,
will doch frei sein und in die Welt entfliegen.
Freunde & Famile sehen nicht, was muss raus,
das Ich im Persönlichkeitskäfig zu entriegeln.

Hungrig nach Anerkennung und nach Ruhm,
rechtfertigt man sein Versteckspiel und Tun.
Wird so leicht zu dem, was man ein Fake nennt,
weil man sich - einem Selbstbetrüger - nachrennt.

Schafft sich mit geschönten Fotos die Identität,
die man selber sich real wünscht, so gerne hätt',
schätzt sich selber für nicht hübsch, zu gering,
gar für hässlich, das Selbstwertgefühl ist dahin.

Noch mehr Hass gegen sein Ego, wenn man liest:
"Oh, du bist so hübsch, kannst jede/n hier haben!"
Bestätigt einem in seinen Pseudonym-Angaben,
die Realen einem erst recht noch mehr verdrießt.

Schon fast fatal ist die ironische Gemengelage,
wenn jemand interessiert am Ich hinter den Worten,
würde zu gerne das reale Individuum 'ertragen',
weiß längst die Fotos und Daten einzuordnen.

Verharrt am Pseudonym, wagt nicht den Schritt,
so bleiben dann zwei recht unzufrieden zurück.
Aber alles Ok! ... wenn einem das so reicht,
das Doppelleben in zwei Welten ach so leicht ..(?)

Viel wertvoller als Ehrbekundungen und Likes,
ist Mut zur Authentizität einzustufen!
Auf vorgegaukelte Liebe hat doch niemand Bock,
viel schöner ist's doch, wen Echten anzurufen.

© meteor 2024
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