Gedichte über Humor - Seite 397

Ein Mensch verspürt den Drang zum Klo.
Problem: er ist grad nicht zu Haus
und kennt, weil er grad anderswo,
toilettenmäßig sich nicht aus.

Schon beugt er sich ganz leicht nach vorn
sein Darm mit starkem Eigenleben
zeigt mit viel Druck schon seinen Zorn.
Der Mensch sucht weiter, sehr verwegen..

Mit letzter Kraft und doch gesittet,
fragt er sich durch bis zum Abort.
Als man um zwanzig Cent ihn bittet
bezahlt er bar, gern und sofort.

Er stößt die Tür zum Örtchen auf,
geschafft ... Doch ach, welch böses Spiel.
Zum weiteren Geschäftsverlauf
fehlt ein sehr nöt'ges Utensil.

Der Mensch verließ den stillen Ort
das Wie will hier gar niemand wissen.
Jedes Mal, wenn er wieder dort,
fühlt er sich gleich total beschissen.

Seitdem die Heizungskosten heftig
ungebremst nach oben hasten,
bemühe ich mich sie auch kräftig
mit Tricksereien zu entlasten.

Das fängt schon an beim täglich duschen:
Hier wird auf „monatlich“ gezeigt;
dazwischen wird mit dicken Puschen
ein warmes Wohlgefühl erzeugt!

Kehren Freunde bei mir ein,
stell ich den Thermostat auf „klein“;
werden dann die Glieder steif,
ich fix nach einem Sexfilm greif´!

Früher war´s am Herde schön,
doch heute bleibt das Kochfeld steh`n.
Statt zu bruzzeln und zu braten
ernähre ich mich mit Salaten.

An tristen dunklen Wintertagen,
wenn es schneit ganz leis und sacht,
wird für`s gemütliche Behagen
die längste Zeit im Bett verbracht!

Wenn`s Thermometer weiter fällt
und erst bei Minus Zwanzig hält,
hüll ich mich ein in Zusatz-Decken,
um mich vor`m Frost-Tod zu verstecken.

Sollten alle Tricks versagen,
werd` ich dennoch nicht verzagen,
denn wenn ich nicht mehr weiter weiß,
mach ich mich mit Gedanken heiß!!!

(© Friedrich Graf)

Mit einer Tüte aus Papier,
geht ein junger Mann zum Metzger,
ein Kuheuter ist sein Begehr,
für seinen Hund mit Namen Fletscher.

Doch auf dem Weg zur Strassenbahn,
zerfetzt ihm das Behältnis,
sehr peinlich ist´s dem jungen Mann,
hat kaum dafür Verständnis.

Das Euter schiebt er in die Hose,
die viel zu eng für dieses Ding,
drei Knöpfe waren bereits lose,
und plötzlich geht es pling, pling, pling.

Eine lange Zitze schaut heraus,
aus seinem Hosenschlitz,
die Gäste schreien voller Graus,
beim jungen Mann ein Messer blitzt.

Ein fester Griff, ein schneller Schnitt,
drei Menschen sehn´s, fall´n in Ohnmacht,
der Jüngling langt sich in den Schritt,
weil schon wieder eine Zitze lacht.

Auch die wird blitzschnell abgeschnitten,
fünf weit´re Leute fallen um,
was hat denn diesen Mann geritten,
das Volk ringum ist steif und stumm.

Aus dem Schlitz späht eine dritte Spitze,
mit dem Messer ist sie schnell entfernt,
doch dies ist nicht von der Kuh die Zitze,
der Jüngling voller Schmerzen plärrt.

Nun liegt er selbst in tiefer Ohnmacht,
neben ihm wird laut gekichert,
weil er die "eigne Zitze" nicht bedacht,
und sie nicht richtig abgesichert.