Gedichte über Glück - Seite 2

Damals, ...
als ich ein kleines Mädchen war,
spielte ich nicht mit Puppen.
Verbrachte meine Zeit lieber
bei Opa in seinem Schuppen.
Hier entstand viel Zauberhaftes
unter Opa's kundigen Händen.
Er sägte, leimte und hämmerte,
das Werkzeug hing an den Wänden.

Ich sah ihm oft beim Werkeln zu,
lauschte dem Klang der Säge.
Saß selig auf der Hobelbank
und zählte die Hammerschläge.
Auch reicht' ich ihm die Nägel an
oder rührte den Leim im Topf.
Und ging meine Nase zu tief hinein,
packte Opa mich am Zopf.

Es roch dort immer wunderbar
nach Farbe und frischem Holz,
und dass ich seine Gehilfin war,
das machte mich sehr stolz.
Der Schuppen war sein Heiligtum,
nur mich ließ er dort hinein.
Das Schönste, was er je gebaut,
war ein Schaukelpferd für mich allein.

***

Heute ...
kehrt dies nun mit Macht zurück,
in Wehmut gedenke ich der Stunden.
Gerade hat mein großer Held
seine letzte Heimstatt gefunden.



© Birgit Klingebeil

Mein Leben ist gut und richtig für mich,
es gibt nichts, was ich wirklich bereue.
Ich bin wie ich bin, verbiege mich nicht
und auch ein 'Nein' ich niemals scheue.

Vergangenem trauere ich nicht nach,
ich akzeptiere, was nicht zu ändern ist.
Familie und Freunde statt Ungemach!
Daran sich das Glück für mich misst.

Wichtig ist es, in sich selbst zu ruh'n,
die eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
Alles umsichtig und achtsam zu tun,
um in Unwichtigem nicht zu verbrennen.

Ich bin mit mir vollkommen im Reinen,
steuere mein Leben mit sicherer Hand.
Herz und Seele sich lichtvoll vereinen,
seit ich das Wesentliche habe erkannt.

***

Doch gehe ich nie blind durch die Tage,
ich sehe das Ungleichgewicht in der Welt.
Weshalb ich es auch immer offen sage,
wenn mir einmal etwas gar nicht gefällt.


© BiK
[03/2024]

Vögel singen leis schon Lieder
Aus vergangener Zeit
Jedes Jahr kehrt immer wieder
Diese edle Kostbarkeit

Schneller fließt der Bach
Hinab zu müden Orten
Unterm blauen Himmelsdach
Öffnen sich nun alle Pforten

O Frühling, deine Zeichen
Sollen farbenfroh die Natur beleben
Jeder Winter mußte weichen
Und die Macht erneut ablegen

Frühling endlich heimgekehrt
Unterm blauen Himmelszelt
Jedes Jahr kommt unversehrt
Alles Glück in diese Welt

06.04.1976 Detlef Maischak

Ich möchte es noch einmal erleben
nach kühler klarer Nacht,
dass sich die Morgennebel heben
und die Natur zu neuem Leben erwacht!

Den flinken Wolken zuzuschauen,
da wird einem froh und leicht ums Herz,
die sich über hohe Felsen trauen
viel schneller geht´s dann Gipfelwärts.

Hat man dann endlich den Berg besiegt
das zu sehen ist eine Wonne
und einem die Welt zu Füßen liegt,
wenn der Berg strahlt, in der Morgensonne.

Und alles, was einst groß und wichtig
ganz plötzlich wird es klein und nichtig.
Jedes Schöne nun muss zu Ende gehen
doch Erinnerungen daran, die bleiben bestehen!

©Thomas de Vachroi anno domini 2012