Gedichte über Gefühle - Seite 833

Reife

Silberfäden durchziehen
mein einst so braunes Haar.
Es fühlt sich an als ob
die Jugend würde fliehen,
und mit ihr auch
alles, was jung einmal war.

Ein Mal der Vergänglichkeit,
aber auch
eine Narbe, die verzeiht.
Ein Muster, vom Leben geprägt,
ein Zeichen, dass alles vergeht.

Doch das Leben,
es kennt keine Zahlen.
Der Glanz dieses Silbers
es lässt meine Augen
nur heller noch strahlen.

So trage ich
mit stolzer Würde
weise meine Lebensbürde

Inge Millich
15.09.14

Schlaflos

Schlaflos durch die Nacht,
Gedanken halten mich wach.

Hoffnung keimt in mir auf,
die beim nächsten Atemzug erlischt.

Bilder steigen hoch
und formen sich zur Erinnerung.

Gefühle der Liebe
und Traurigkeit machen sich breit.

Schmerzlich wird mir bewusst,
Dein Herz schlug nie für mich.

Und bald ist die Nacht vorbei
und ein neuer Tag beginnt, ganz ohne Dich

© Copyright Dorothea Paul / Oktober 2015

Auf dem Wintersee
Die Schlittschuhe
Zwei Nummern zu groß


In der Fabrik
das Wiehern der Maschinen
Industrie Musik

Der Stubentiger
Und unter dem Negligé
das weiche Fellchen


Verse und Ferse
gut versteckt
hinter der Wölbung


Die kleine Tanne
reckt sich empor
am Mauervorsprung


Im Maul des Hundes
die Pantoffel Knautschzone
Kinderspielstunde