Gedichte über Gefühle (Seite 1260)

Tränen

Wenn man weint,
dann fließen Tränen,
ob das das Gewissen reint?

Tränen sind wie sanfter Regen,
wenn sie aus den Augen rennen,
doch nicht immer bringen sie Segen.

Die Tränen in der Seele brennen,
das Herz zum bluten bringen
und wie wildes Wasser über die Wangen rennen.

Ein Stich ins Herz,
aber die Entscheidung steht,
trotz Schmerz.

Zwei Wege,
doch nur einer ist meiner,
zwei dunkle, dünne Stege...

Die Wahl alles entscheidet,
doch erst die Zeit die Wahrheit bringt,
ob man neue Schmerzen meidet...

Nacht am Nagel

Von welcher Frucht hab ich getrunken,
das mir die Rippen: fleischig beben?
Und das Mondschiff ist gesunken,
zu Saft getreten, wie die Reben.

Hängt heut die Nacht am rost'nen Nagel,
wie ein Mantel: Waschbärenpelz?
Und auf dem Herzen, schwarzer Hagel
und Augen überziehen Schmelz.

Gab's kein Wein mehr für die Seele,
Die ätherische Kosmosmilch;
die wie das Öl, die Haut umzogen?

Was für ein Stab der Generäle,
die Befehle gaben: Knülch an Knülch;
und sie vermatschten, wie Rogen!

Wusstest du?

Wusstest du, dass der Himmel,
das Meer ist, dass einfach
auf dem Kopf steht?
Wusstest du, dass die Wolken,
die wir darin sehen, Reisende
auf Schiffen sind, die sanft
über uns hinwegziehen?
Wusstest du, dass Vögel nur
deswegen fliegen, weil wir es
selber verlernt haben?
Wusstest du, das jede Blüte
eigentlich eine Wurzel ist,
die den Weg zum Licht sucht?
Wusstest du, dass wir aus dem
ehemaligen Meer vertrieben
wurden, weil wir mit der
Wahrheit nicht klar kamen?
Wusstest du, dass uns das
Leben so einfach und schön wie möglich
gemacht wurde und wir es dennoch
schaffen, es zu verkomplizieren?
Wusstest du, dass wir Menschen
auch geboren wurden um zu
fühlen und manche es dennoch nicht
können?
Wusstest du, dass oftmals Schweigen
wahre Größe zeigt, doch auf Seele gebranntes
dennoch an die Außenwelt gelangt?
Wusstest du, das ein einzelnes Band
reicht, um viele damit zu verbinden?

Enträtselt

Habe dich enträtselt,
du schlafendes Märchen!
Warst verwirrend aufgebretzelt,
wie'n Windgefangenes Härchen.

Doch ich ließ mich nicht irren;
und verfiel nicht deiner Macht.
Wie gross es auch war, dein Schwirren.
Es hat kaum ein Feuer entfacht.

Selbst deine Verblendung,
vorgehalt'ner Spiegel.
Enttarnte ich als Sendung,
als überputztes Siegel.

Du warst nur ein Traum,
ganz ohne Verführung.
Nur ein Theater aus Schaum.
Abstinent kalt. Ohne Rührung.

Verlust eines geliebten Menschen

Für Lonya's Tochter

Die Nachricht trifft ein wie ein Schlag
Das man es gar nicht glauben mag
Gefühlschaos - dann Leere - stellt sich ein
Fühlt sich ganz plötzlich so allein

Verzweiflung, - Wut und Fassungslosigkeit
Gepaart mit tiefer Traurigkeit
Kann – will nicht verstehen was geschah
Denn eben war er ja noch da

Geplant hatten wir doch noch so viel
Zusammen Alt werden, war unser Ziel
Und jetzt sieht alles anderes aus
Sitz ganz alleine nun zu Haus

Die Zeit vergeht, die Leere bleibt
Wenn auch nicht für die Ewigkeit
Um einen herum, geht‘s Leben weiter
Die Leute werden wieder heiter

Und wenn ich es nicht glauben mag
So wird es besser - jeden Tag
Das Leben holt mich - Stück für Stück
Ins – Neue - Leben dann zurück

Gedichte über Gefühle - Seite 1260

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Nacht am Nagel

Wusstest du?

Enträtselt

Verlust eines geliebten Menschen