Gedichte über Gefühle - Seite 1222

Sie hält mich fest,
die Trauer, um mein verlorenes Kind.
Zwischen uns, eine Seelenverwandtschaft,
wie es nur, Mutter und Kind schafft.

Stehe an deinem Grab, kann nicht beten.
Habe das Gefühl, ich stehe neben mir,
kann keinen klaren Gedanken fassen,
könnte mich, dafür hassen.

Brutal, habe ich die Trauer, kennengelernt
und das Beten verlernt?
An deiner letzten Ruhestätte, ich still verharre.
Wenn ich ein paar Schritte, von deinem Grab, entfernt,
löst sich die innere Starre.

Jetzt erst kann ich, in Gedanken, beten.
Und wenn ich, aus dem Friedhof, geh'
ich den Herrgott, anfleh'.
Behüte meine Kinder, nehme mir keins,
du hast ja schon, eins.

Du hast mir, meinen Christian genommen,
hoffe, seine Seele,
ist bei dir, gut angekommen.

Am Anfang war das Kompliment.
Doch selten gab's ein Happy End.
Von Kuss und Zärtlichkeit ummantelt,
hat sich das Glück, zu schnell verwandelt.

Das Müll raus tragen - hin und her.
Ja, ja. Auch Männer haben's schwer.

Die Scheidung kam und Trennungsjahr
und jenes Kind vom Adebar,
wurd' leidend hin - und her gerissenn.
Von Örtlichkeit zu Örtlichkeit.
Doch für's Getrennt sein wird man büßen;
und Streiten bringt nicht Sicherheit.

Das Herz wird zu 'nem Abstandsherz!
Überlächelt wird der Schmerz.
Spülmaschine, Haare kurz.
Off'ne Wunden, bringt der Sturz.

Diskutieren: Klug und weich.
Schnarchen tut's gleich neben euch.

Mitten in dem Trennungsjahr,
auf einmal da: das neue Paar.
Was dort tändelt: Hand in Hand.
Gedanken rasen im Verstand.

Und die neue Frau ist schwanger.
Man wünscht beide an den Pranger.
Und der neue Mann mit Krawatte!
Sieht aus, als tränk er: Kaffee - Latte.

Ja man ist getrennt:
Von Frau, Mann, Kind.
Heimlich wird geflennt.

Am Anfang war das Kompliment.
Kaum gesagt. Schon ist es blind.