Gedichte Über Gedanken - Seite 487

Sofa, Couch, die Sitzgelegenheit bequem
Mir insofern auch recht angenehm
Das Tageslicht lässt stetig nach
Hier in meinem Wohngemach

Die Dunkelheit, das Kerzenlicht
Die Langsamkeit, sie stört mich nicht
Ruhe verströmt hier große Kraft
Gedanken werden zur Leidenschaft

Ausgesuchte Worte die gesiebt verwoben
Gebeugt und ineinander dann geschoben
Zeugnis von Positivismus und Bemühen
Mit menschengemachtem Charme zu sprühen

Wünsch ich mir bloß kleine Freuden:
Nicht mit dem bösem Wolf zu heulen
Ist mir dazu der Seelenfrieden überlassen
Störts mich kaum, dass ich hier verlassen ...

© Auris cAeli

Kann die Nachkriegszeit nicht vergessen,
weil es kaum etwas zu futtern gab,
nur manchmal gab es Kohl zu essen,
doch die Ration war äußerst knapp.

Wie Tiere suchten wir nach allem,
was noch unentdeckt auf Feldern lag,
wir fanden selbst an dem Gefallen,
das weder Sau, Ochs noch Esel mag.

Der Hunger war im Quälen Meister,
schnürte uns allen die Taille schmal,
doch wir besiegten seine Geister,
empfanden nur Glück bei jedem Mahl.

Heut bin ich zufrieden und gesund,
werd geliebt von meiner lieben Frau,
bin nicht schlank und auch nicht kugelrund,
nur die Haare - werden langsam grau.

© Horst Rehmann