Gedichte über Freiheit - Seite 191

Heißt Vorwärtskommen
sich nicht umzudrehen?
Jeden Tag ein Schritt nach vorn
nur noch Richtung Zukunft sehen

Heißt Vorwärtskommen
auch mal den Kopf leicht zu drehen
„Hey, wie geht’s dir?“
und dann schnell weitergehen

Heißt Vorwärtskommen
dieselben Fehler wieder machen
nur anders reagieren
statt weinen dann lachen

Heißt Vorwärtskommen
zu reflektieren
und trotzdem nichts anders zu machen
weil ganz ohne kann’s nicht funktionieren

Heißt Vorwärtskommen
sich einen Rückschlag zu erlauben?
Weil ich bin auch nur ein Mensch
ich KANN nicht nur nach vorne schauen

Ja, ich schau nach hinten
ja, ich mach Fehler öfter
trotzdem bin ich nicht wie gestern –
ich werde jeden Tag besser!

Es wird der Tag nur kommen

Es wird der Tag nur kommen,
An dem der Mensch wieder frei,
Wenn er sich global vorgenommen,
Dass die Erde ein Garten Eden sei.

Wir wissen heute schon, was wir zerstören,
Weil längst aus dem Gleichgewicht das Klima
Und wir uns immer wieder nur empören
Über Ägypten, Nairobi und Lima.

Dabei sollten wir uns doch längst
Fest an die eigene Nase fassen:
Du Mensch, der Du alles verdrängst,
Solltest Vernunft wieder walten lassen!

Sonst wird die Nacht auf uns kommen,
In der nicht mehr die Menschheit gefragt,
Weil alles schwer heruntergekommen
Und keiner mehr wahrnimmt, wer verzagt.

Es wird der Tag nur kommen,
An dem der Mensch wieder frei,
Wenn er sich global vorgenommen,
Dass die Erde ein Garten Eden sei.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Bigottisch geerdet

Bigottisch geerdet neigt der Mensch zum Fanatismus,
Doch ohne Religion verdorrt so manche Seele.
Wo ist das Maß für Ideologiefreiheit, jener Ismus,
Mit dem der Mensch Humanitas sich frei erwähle?

Denn jene Bigotterie, die sich kriegsgewöhnte,
Vernebelt Sinne, Atheismus ebenso.
Der Selbstkritische, auch der Pazifist könnte
Frei wählen, was wirklich lebensfroh.

Religionen dürfen uns von Ängsten schon befreien,
Wenn zu einem liebenden Gott man sich aufmacht.
Manche schließen jedoch auch damit Kriegsreihen,
Wo mangelndes Nachdenken führt zur Ohnmacht.

Deshalb sollte ein jeder für sich das Maß finden,
Welches jederzeit die Zweifelhaftigkeit zulässt,
Um damit dann diese große Freiheit zu begründen,
Auf der alle Menschlichkeit entscheidend west.


©Hans Hartmut Karg
2025

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Sich befreien

Sich befreien aus Gegenwartsfängen
In einer vielleicht überbordenden Zeit,
Wieder die Hoffnungsminuten längen,
Dazu seien wir doch aufnahmebereit!

Wenn Nachrichten sich überschlagen,
Aus unseren Sicherheiten vertreiben,
Sollten sie uns dennoch nicht plagen,
Um die Seelenkräfte aufzureiben.

Uns ist eben schon aufgetragen,
Die daseinsrettende Rolle zu spielen,
Indem wir uns weiterhin heranwagen
An Frieden, in den wir uns einfühlen.

©Hans Hartmut Karg
2025

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