Gedichte zum Februar - Seite 9

Wenn die grauen Nebel ziehen und
Die Berge hinter einen Vorhang fliehen
Wenn das Land im Dämmerschein
Hüllt das Sein das Dasein ein

Wenn die Bäume schwarz und stumm
Wie ein alter Mann voll Moos und krumm
Dann erahnen wir die Welt
Wie sie sich so gern erzählt

Als ein winterliches Flüstern hüllt
Sagt: Was ich wollte, ist erfüllt
Wart ab, du Mensch
Alles geht, alles endet
Alles ist von Trauerflor umkränzt

Vom verbliebnen Grün tropft es hernieder
Und die Vögel singen Lieder, schöne Lieder
Von dem, was einst unter ihren Flügeln war
Als der Sonne Kraft dies Grün gebar

Und ja, in einem ihrer Lieder steht:
Lass uns nur warten, wie die Zeit vergeht
Wenn die grauen Nebel wieder fliehen
Von dannen kalte Winde wieder ziehen

Tatsächlich ist die Zeit kein schwerer Stein
Bald schmilzt der Schneemann ganz allein
Auf seinen Feldern taut der Schnee
Und aus der Ferne schaut ein Reh

Jetzt, Mitte Monat Februar
fällt es mir wieder ein,
wie das vergang'nen Sommer war,
mit Wochen voller Sonnenschein.

Ich hatte die Natur in Ruh gelassen.
Ein Wald von Sonnenblumen stand da jetzt im Garten!
Ganz dicht und hoch! Ich konnte es nicht fassen!
War so ein Wildwuch etwa zu erwarten?

In diesem Dschungel war ich nur ein Liliput!
Ein imposantes, tolles Bild!
So mancher lachte sich kaputt
Hier wuchsen Blumen riesig groß und wild!

Die Hitze ließ nicht lange warten,
da hingen bald die Blätter runter.
Die Pflanzen welkten schon im Garten.
Mit Wasser machte ich sie wieder munter.

Ein Windhauch störte leicht die Ruh..
Die tellergroßen Blüten wiegten sich
und raunten mir dann leise zu:
„Dank sei dir!! Wir mögen dich!“

Durchgetanzt, viel gelacht,
der Fasching hat Freude gebracht.
In Fantasiewelten geschwebt,
in Träumen dahingelebt.

Bunte Fantasiewelten,
unrealistischen Träume,
sie vergehen schnell
beim Blick auf unsere Welt.

Übrig bleibt das Verlangen
nach Leichtigkeit und Sorglosigkeit.
Doch: Ausgetanzt, ausgelacht!
Die Realität übernimmt die Macht.

So gehen wir in die Fastenzeit.
Nachdenklichkeit macht sich breit.
Ein klein wenig verzichten
könnte unser Weltbild richten.

Christa Katharina Dallinger