Gedichte über das Alter - Seite 162

Alt werden ist schön

Man freut sich auf dies und das
die Enkel Kinder wachsen zu sehen
bald in die Rente gehen
endlich mal Zeit zu haben
für Reisen Kultur und Wellness
den Körper jeden Tag zu entspannen
sich endlich mal des Lebens zu erfreuen
den Streß weit weg geschoben haben

Doch dann geht es los - nicht mit Gefühlen
der Freude eines jeden Tages
Denn Du bist alt was bedeutet
Du bist jetzt Krank mit vielen Sachsen
Hast Geldsorgen weil nicht gut versorgt
Arbeiten wie Du magst geht auch nicht mehr
Die Großen Reisen geht nicht wegen Geld
Die kleinen Freuden sinken auch
weil die Beine nicht mehr so wollen
Alles was Du einst mal gemacht
Dahin - es will nicht mehr gehen
Selbst kleine Freunden gehen dahin
Auf vieles muß Du verzichten nun

Alt werden ist nur für schön fürs Wissen
Doch Weisheit letzter Schluß - es ist bescheiden

EnTR 29.08.2021

Ich höre mein Herz,
es spricht mit mir,
sei jetzt ganz leise,
und öffne die Tür.

Ich öffne mein Herz,
ganz leise es schlägt,
ich fühle die Liebe,
die mich hier trägt.

Ich gehe mit ihr,
ins helle Licht,
sie sagt zu mir,
es ist für dich.

Ich nehme es an,
und kann erkennen,
Engel der Liebe,
meinen Namen nennen.

Ich wollte sie fragen,
woher kennt ihr meinen Namen,
die Antwort kam schnell,
wir sind deine Ahnen.

Tief in meinem Herzen,
ich sie immer trage,
jetzt sind sie gekommen,
um "Danke" zu sagen.

Sie bilden einen Kreis,
mit vielen Farben,
sie sagen zu mir,
wir werden dich tragen.

Sie beschützen mich,
in dieser schweren Zeit,
und sagen mir,
wir sehen uns bald.

05.09.2021 Sabine Volkmar

Ja, es ist Herbst.
Herr, ist es Zeit?
Nein, nicht für dich.
Du Baum ohne Blätter
bist tot.

Kannst nicht mehr werfen
mit deinen Blättern.
Tatest es früher
wohl pflichtgemäß.

Stehst jetzt noch da
mit weitem Geäst.
Man ließ dich stehen.
Wie gut.
Ich seh deine Narben,
ich nehme sie auf.
Ich nehme sie an
wie meine eignen
und schau dich an.

Hat deine Borke
alles gesehn?
Sind deine Bilder
für uns zu verstehn?
Dürfen wir raten,
was du gemeint?
Wir stehn am Grabe,
das du für dich
aufrecht stehend
gestaltest.

Heinrich Baumgarten