Wortgewitter

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wortgewitter

Wie haben wir gern ausgemessen
Die Worte früher, die uns trafen.
Da war fast alles angemessen,
Niemand musste mit Worten strafen.

Die Zeit ist jetzt schon wieder reif
Für Wortgewitter – oft im Netz.
Die Seelennot brennt wie ein Reif
Im Kopf, wenn man liest das Gehetz.

Da ist kein Anspruch, machtgelüstig
Hält uns einer den Spiegel vor,
Merkt nicht, wenn er sich damit brüstet,
Dass nur sein Ungeist lugt hervor.

Da sieht das Recht dann ganz schnell ROT,
Wenn wiederholt man Stimmen hört:
„Du reitest doch die Pferde tot!“–
Und das im Netz niemanden stört.


©Hans Hartmut Karg
2021

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Informationen zum Gedicht: Wortgewitter

152 mal gelesen
02.04.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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