Wie alte Autos

Ein Gedicht von Roland Pöllnitz
Manch einer sagt, man sei im Alter
Wohl eher einem Auto gleich,
Das viele Jahre treu gedient hat,
Doch ist’s an Kilometern reich.

Der Motor ruckelt wie ein Traktor,
Beim Fahren tröpfelt Öl ins Gras,
Es läuft nur noch ein Scheibenwischer,
Vom Auspuff stinkt’s nach Nervengas.

Die Reflektoren sind beschlagen,
Die Reifen haben kein Profil,
Der alte Lack schlägt deutlich Blasen,
Das Lenkrad hat zu großes Spiel.

Der Mensch ist einem Auto ähnlich,
Nach Jahren ist der Lack auch ab,
Meist sieht er ohne Brille gar nichts,
Er macht nach ein paar Schritten schlapp.

So mancher kann sein Haar nicht halten,
Der Blutdruck steigt mit dem Gewicht,
Es krümmt sich der einst grade Rücken,
Und Falten schlagen im Gesicht.

Du bist natürlich nicht betroffen,
Für uns bleibst du im Herzen jung,
Drum wollen wir dir gratulieren,
Wir geben deinem Dasein Schwung.

(c) R.P. 2013

Informationen zum Gedicht: Wie alte Autos

4.472 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
03.06.2015
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige