Wertschöpfungskette

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Wertschöpfungkette

Früher hatte man es gut:
Man püfte, was zu prüfen nötig.
Heute weiß man allzu gut:
Geld muss fließen – und zwar stetig!

Software kann man heut' einsetzen,
Damit der Kunde immer weiß,
Wenn man Teile muss ersetzen –
Auch zu einem guten Preis!

Eigentlich ist nichts kaputt,
Doch die Firma, die erwartet,
Dass man immer alles tut,
Womit Prüfungen gestartet.

Dabei kann man heut' schon bauen:
Autos, die ganz wartungsfrei.
Der Käufer könnte darauf schauen,
Dass er werkstattfrei nun sei.

Doch kommt da nicht jener Dreh,
Elektroautos einzubinden?
Sagt der Werkstattflucht Adé!
Kunden dürfen nicht verschwinden!

Kommen da zu wenig Kunden,
Leuchtet im Display hell auf:
„Inspektion fällig!“, um Kunden
Führen hin zum Werkstattlauf.

Technikgläubig, mit viel Sinn
Geht der Bürger hin zur Stätte,
Bringt das Auto gerne hin,
Weil er Sicherheiten hätte.

Da ist zwar gar nichts zu sichten,
Nur geprüft wird, eingeschaltet.
Man wird auch das Display richten,
Alles wird recht gut verwaltet.

Brav zahlt dann der stolze Kunde
Jene Wohltat, die vonnöten
Und blickt selig in die Runde,
Darf sein Werkstattloblied flöten.


©Hans Hartmut Karg
2019

*

Informationen zum Gedicht: Wertschöpfungskette

735 mal gelesen
23.11.2019
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
Anzeige