Wer weiß wo?

Ein Gedicht von Detlef Maischak
Nun gereist ans Ende
Die Schlacht ist gegangen
Gebunden sind Leiber und Hände
Im Todesmief, ein paar gefangen
Doch werden sie je noch froh?
Wer weiß wo?

Leichen sich türmen, auf Schutt und Qualm
Geknickt und blutig manch Wiesenhalm
Und von jenen die das Land verderben
Werden einige dann morgen noch sterben
Vieleicht noch hier, vieleicht auch so
Wer weiß wo?

Und kein Gebet, kein frommes Buch
Hilft aus diesem Todesfluch
Wer auch welche Fahne schwang
Wer auch wen und was bezwang
Alle wohnten mal schlecht, mal froh
Wer weiß wo?

Noch der Welt zum letzten Grusse
Letzte Reue, letzte Buße
Gebrochen ist dann jedes Herz
Und jeder trägt sein eignen Schmerz
Der eine hier, der and`re so
Wer weiß wo?

Dieses Land getaucht in Leid
Es dauert lang bis es geheilt
Doch einmal werde ich und wirst auch du
Verscharrt im Sand zur ewgen Ruh
In einem Lande irgendwo
Wer weiß wo?

27.06.1977 Detlef Maischak

Informationen zum Gedicht: Wer weiß wo?

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06.04.2012
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Detlef Maischak) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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