Von MontagsMonstern und FreitagsElfen

Ein Gedicht von Belix Bahei
Es gibt in meiner täglichen Arbeitswelt
ein doch durchaus merkwürdiges Phänomen.
Jedoch niemand, der sich bei mir mal aufhält,
kann dieses Ding mit eigenen Augen seh´n.
Vielleicht ist so etwas ja auch euch bekannt.
Ich hab es einfach „MontagsMonster“ genannt.

Komm ich also am Montagmorgen zur Arbeit,
dann sitzt es schon frech auf meinem Tisch und grinst breit.
Groß, dick, überall dicht behaart, ganz ungesund,
und riecht auch noch furchtbar abscheulich aus dem Mund.

Am Dienstag ist das Monster schon nicht mehr so groß,
etwas über einen Meter misst es nun bloß.
Kleine Haarbüschel über den Boden wehen,
im Fell sind schon nackte Hautstellen zu sehen.

Am Mittwoch, fluchend, hinterm Papierkorb verborgen,
mit schriller Stimme und schon ganz haarlos geworden,
hält sich das Wesen konsequent unterm Tisch versteckt.
Es mich hämisch auslacht, übel kneift und spöttisch neckt.

Das Ding unterm Tisch sich immer weiter verwandelt,
es sich donnerstags nun um kein Monster mehr handelt.
Man blondes Haar, einen kleinen Busen sehen kann,
betörend entwickelt sich dies wohl für jeden Mann.

Die FreitagsElfe, sitzt so wohl geformt verführerisch,
die Beine übereinandergeschlagen auf dem Tisch.
Die Haare lang und blond über ihren Busen fließen,
haucht lasziv: „Nimm mich doch mit, lass uns die Nacht genießen.“

Aber sei gewarnt mein lieber Freund und Kupferstecher,
nimmst Du dann, für das Wochenende, mit nach Haus zu Dir,
dies Elfenwesen, diesen Labsal vom Liebesbecher,
erwachst Du am Montag neben dem monströsen Getier.


Belix Bahei
belixbahei@hotmail.com

Informationen zum Gedicht: Von MontagsMonstern und FreitagsElfen

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20.09.2020
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