Verzeih dir selbst

Ein Gedicht von Kerstin Mayer
Streng geht man mit sich ins Gericht,
so hart ist man zu Andern nicht.
Man blickt zurück und schämt sich sehr,
sich selbst vergeben fällt oft schwer.

Vor langer Zeit, so fällt’s uns ein,
da war mal was, das war nicht fein.
So vieles tat man hier und da,
was irgendwie nicht richtig war.

Man war so jung, hat viel gemacht,
und oft hat man nicht nachgedacht.
Ganz wichtig war man selber nur,
die Andern übersah man stur.

Doch nun wo Zeit vergangen ist,
da spürt man, dass man nicht vergisst.
Und plötzlich ist da so viel Gram,
man sieht sich selbst nur voller Scham.

So wird man reifer Tag für Tag,
und spürt wie man das Leben mag.
Man geht so froh nun durch die Welt,
es gibt so viel, das uns gefällt.

Im Alter wird man sanfter jetzt,
da ist nichts mehr, das uns verletzt.
So fällt auch das Vergeben leicht,
wenn jemand unser Herz erreicht.

Drum ist es endlich an der Zeit,
dass man zum Selbst-Verzeihn bereit.
Der Rückblick wird nicht mehr zur Qual,
denn Fehler macht ein Jeder mal.

So lebe heut im Jetzt und Hier,
blick nur nach vorn, sei gut zu dir.
Sei frei und fröhlich, hab Geduld,
gib nicht für Alles dir die Schuld.


© Kerstin Mayer 2021

Informationen zum Gedicht: Verzeih dir selbst

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01.11.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Kerstin Mayer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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