Verwandlung

Ein Gedicht von Marcel Strömer
meine Träume

sind verlorene Kinder
untergetaucht
unter dunklen Wellen
wo keiner hausen mag

ich hatte sie nicht beachtet
und plötzlich
verschwanden sie
wurden mir fremd
sie kannten keine Liebe mehr
wenn nachts jemand schrie
übertönte ich sie
mit eigenem Rufen
ihre Sehnsucht
wurde stärker
und wenn sie weinten
wusch ich meine Hände

trotzdem:
eines Tages wurde mir bewusst,
dass diese Schmerzen
zu spüren, unsere waren
ich fühlte sie,
mit meinen Füßen
wenn ich nackt
ihre Spur betrat
bis zum Strand
führten sie,
bis ans Meer,
folgte ich ihnen
im trockenen Sand
zum Wasser
dort sah ich
die gesammelten Tränen
wie alle Beweise verwischten
auch ich
legte mich dann ins Wasser
und ließ die Wellen tragen
bis sie über mich kamen

und mich in ihre Mitte zwangen


© Marcel Strömer
(Magdeburg, 19.06.2007)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung,sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Informationen zum Gedicht: Verwandlung

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03.11.2014
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