Unvertrauen

Ein Gedicht von Inge Millich
Wie viele Brüder trägt das Land,
wie viele Schwestern?
Die Heimat ist längst schon verbrannt,
die Sehnsucht nach dem Gestern,
nach Allem, was mal war,
sie ist noch immer da.

Wie viele Väter müssen sterben,
wie viele Mütter Tränen weinen?
Warum muss Hass sich nur vererben,
warum nur kann man sich nicht einen?
Auf eine Zeit, die alles neut,
auf eine Zeit, die jeden freut.

Wie viele Kinder müssen flüchten,
sich allein durch Grenzen schlagen?
Kann man sich denn nicht mitnichten
einfach mal vertragen?
Die Zukunft einfach schöner machen,
sich freuen und mal wieder lachen.

Wie viele Brüder trägt das Land,
wie viele Schwestern?
Wir haben alles nur verkannt,
als wären wir Menschen von gestern.
Zerstören uns‘re schöne Welt
und rechnen ab, was nicht mehr zählt
© Inge Millich

Informationen zum Gedicht: Unvertrauen

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08.10.2015
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