untergehen

Ein Gedicht von Lothar Schwalm
Seltsame Musik träufelt in meine Ohren,
durchdringt mein Hirn
bizarre Bilder kommen und gehen
Blumen fliegen durch Lüfte wie Düfte
alles zersetzt sich in mir –
bleibt nicht lange
Gedanken an vergangene Menschen kommen
und bleiben lange
Tücher stehen für Weichheit und Schutz,
hüllen mich ein
ich weiß gerade nicht so viel
bunte Kissen starren mich an
und machen es sich gemütlich –
flegeln sich auf meinem Sofa herum
ich schließe die Augen,
lausche der Musik und versuche,
mich davontragen zu lassen –
es bleibt beim Versuch

Irgendwie ist gerade alles okay,
die Welt scheint in Ordnung
ich träume mich weg
und bleibe doch, wo ich bin
mein schwules Ego sehnt sich nach dir, lieber Andi,
und mein anderes nach der nackten Haut einer Frau
wie gut, dass ich mich nicht entscheiden muss,
sonst flöge ich womöglich
bei dem Anblick eines Busens
aus der weiblichen Kurve
nichts ist so schön wie das jetzt
ich genieße, ohne hinterher zu schmachten
ein gähnen lässt mich gewahr werden,
dass ich müde bin
die Musik trägt das ihre dazu bei,
lässt mich vergangenes fühlen
so muss das sein
und dann denke ich noch:
von mir aus kann die Welt jetzt untergehen…


ls110610

Informationen zum Gedicht: untergehen

2.634 mal gelesen
-
25.07.2011
Das Gedicht darf nur mit einer Erlaubnis des Autoren kopiert oder veröffentlicht werden. Jetzt Anfrage stellen.
Anzeige