Ungebremste Kaufsucht

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
-Fiktion -

Quälende Gefühle
der Einsamkeit, der Wertlosigkeit
treiben sie aus ihrer Wohnung
hinaus in die Innenstadt.
In Schaufensterauslagen
springen ihr Gegenstände
oder Kleider, für die sie sich
hellauf begeistert, ins Auge.
Kaufimpuls wird übermächtig,
die Gier rumort in ihr,
bringt Gefühle in Wallung.
„Begehrtes“ muss sie haben,
koste es, was es wolle!
Es juckt in den Fingerspitzen,
ihr Herz schlägt schneller
als sie heißbegehrte „Trophäe“
in Empfang nimmt.
Der „Kick“ dauert nicht an.
Sobald sie ihre „Schätze“
nach Hause gebracht hat,
sind sie für sie unbedeutend,
fast schon lästig geworden.
Lieblos wirft sie diese
in eine Ecke oder zwängt sie
in übervolle Schränke,
verstaut sie in Koffern,
oder im Keller in Kartons,
wo sie dem Vergessen
anheimfallen.

Das Loch in ihrer Seele
weitet sich erneut, verlangt
nach Ersatzbefriedigung,
giert nach einem Kaufrausch
und alles beginnt von vorne.

Sie verschuldet sich bis ihr das
Geld für das wirklich Notwendige
hinten und vorne nicht reicht.

Im Stillen verachtet sie sich
für ihre unstillbare Gier,
die ihre Seele „auffrisst“,
sie allmählich an den Rand
der Verzweiflung bringt.
Sie fühlt sich wie gefangen
in einer Mausefalle,
lauernder Katze ausgeliefert
mit Haut und Haar.

Informationen zum Gedicht: Ungebremste Kaufsucht

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21.11.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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