Taub

Ein Gedicht von Nico Fender
Sie hören mich nicht,
wenn ich lache, wenn ich weine.
Sie tun zwar so, doch niemand weiß,
was ich meine.
fixiert, wie des Waldes Volk in der Brunst -
da ist Dichterei nur brotlose Kunst...
Sie bemühen sich nicht mal zu widersprechen,
so als wären Gegenworte schon Verbrechen.
Sie sehen die Texte, denken sich:"Schön!",
doch niemals hat wer in ihnen Sinn gesehen...
...denn sie sind nicht so stark wie Waffen und Geld.
mein Beileid tauber Mensch, mein Beileid taube Welt:
Ihr versteht nicht, dass mein Herz schon davon zerbricht,
wenn man nicht mehr ordentlich mit mir spricht.
Wenn Volume Argumente übertönen,
sodass wir uns lieber an die Stille gewöhnen
und in Verzweiflung in Tasten haut und Worte schreibt,
was einen von den Gefühlen noch bleibt.
Und stille Hoffnung und inneren Frieden hegt,
dass doch noch ein Wort hat überlebt
und euer eigenes wiederum, das ihr in die Welt gebrüllt,
ein anderes Paar taube Ohren füllt...

N.Fender

Informationen zum Gedicht: Taub

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26.01.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Nico Fender) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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