Sohn und Vater
Sohn und Vater
Der Vater meinte es nur gut,
Zeigte ihm, wo er sich bewerben sollte,
Sprach dem Sohn zu mit gutem Mut,
Damit der bald wie er sein sollte.
Der Sohn jedoch, der blieb genervt,
Er hatte einen anderen Biorhythmus,
Mit dem sich die Beziehung verschärft‘.
Der Sohn wollte Zeit, es gab da kein Muss.
Je mehr der Vater ihn bedrängte,
Desto mehr verärgerte er seinen Sohn.
Weil er ihn mit Vorschlägen behängte,
Sagte der Sohn: „Das mach‘ ich schon!“
Als der Vater jedoch immer weiter raste,
Wurde es dem erwachsenen Sohn zu bunt:
Er war kein Ochse, der nur graste,
Freisein war auch für ihn ein Grund.
So zog er aus und ließ sich die Zeit,
Denn später wollte er sich sagen:
„Selbst bin ich und entscheidungsbereit,
Dahin muss mich niemand tragen!“
©Hans Hartmut Karg
2025
*
Das könnte Sie auch interessieren