Selbstbedienung

Ein Gedicht von Michael Jörchel
Du kennst viele Menschen.
Sie mögen dich,
sagen sie.
Sie bedienen sich bei dir
wenn sie Hilfe,
Zuspruch und Zuwendung
benötigen.

Du bist immer griffbereit,
immer für alle da.
Du hast das Wort "Nein"
aus deinem Leben verbannt.
Aus Angst vor Ablehnung.

Angst,
dein stetiger Begleiter.
Angst,
nicht geliebt zu werden.
Angst,
vor dem Verlassen sein.

Doch wir wissen,
wenn wir immer nur geben
aber nichts wiederbekommen
dann sind wir irgendwann leer.

Die Menschen die dich mochten
bleiben dir fern.
Du hast nichts mehr zu geben.
Du bist leer,
erschöpft,
ausgebrannt,
uninteressant geworden.

Hab‘ keine Angst
die Menschen zu verlieren,
die nur deine Hilfe rauben.

Menschen,
die dich auch mit
Stärke, Zuversicht
und Freude füllen
sind schwer zu finden.

Doch wenn du sie gefunden hast
dann bleiben sie, meistens, für immer.



© Michael Jörchel

Informationen zum Gedicht: Selbstbedienung

1.015 mal gelesen
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30.12.2012
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