Rollenspiel

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Wie ein Clown komm ich mir oft vor,
ziehe im Kreis meine Wege,
nehme alles hin mit Humor,
in meiner Daseinsmanege.

Ich spiele brav meine Rolle,
mit Tränen im fahlen Gesicht,
hab den Leib unter Kontrolle,
obwohl mein Herz langsam zerbricht.

Man sieht mich ständig nur lachen,
erkennt nicht den Funken der Not,
ich mach die tollkühnsten Sachen,
doch innerlich bin ich längst tot.

Selbst wenn ich zu Boden falle,
allein nicht mehr aufstehen kann,
klatschen die Zuschauer alle,
rufen freudig – was für ein Mann.

So geht es nun schon seit Jahren,
es gibt keine Sonne die scheint,
und niemand wird je erfahren,
dass meine Seele pausenlos weint.

Informationen zum Gedicht: Rollenspiel

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07.10.2011
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