Religionsmissbrauch

Ein Gedicht von Meteor
Nichts ist seit jeher so beständig
als der Krieg der Ideologien.
Selten dabei selbst eigenhändig
sind Wortführer mittendrin.

Ihre Taten sind die der Anstifter,
der Lügner und Faktenschinder,
der Spalter, der Volksvergifter,
der begeisterten Narrativerfinder.

Seit es Glaube gibt unter Menschen
wird er für alle Ziele missbraucht,
instrumentalisiert ohne Bedenken,
umgedeutet wie es einem taugt.

Religion benutzt für politische Zwecke,
einseitig oder gar falsch ausgelegt,
um weltliche Anschauungen zu decken,
Taten zu rechtfertigen, weil es geht.

Gerechter Terror gegen Ungläubige,
Gottes Wille sei bei all dem gewiss.
Gar Lohn für besonders Frömmige,
Märtyrer, Heilige gibt es im Paradies.

Menschenopfer der modernen Art,
mit Sprenggürteln und Granaten.
Eingeschüchtert durch jede Gräueltat,
auch an Abtrünnigen, die Gott verraten.

Kritik gegen Gottesdiener und -dinge
ist Blasphemie und Gott gelästert.
Heuchelei und scheinheiliges Gesinge,
schon ist das eigene Leben verbessert.

In der Theorie ist Gott allmächtig,
er braucht keinen Menschen für sein Tun.
Selbsternannte Vertreter sind verdächtig,
alles in seinem Namen für sich ist nun.

Das Christentum hat angeblich gelernt,
viel Leid hat es über Menschen gebracht.
Ihr Einfluss nun per Verfassung entfernt,
trotzdem werden Steuern dargebracht.

Solange Religionen nicht darauf verzichten,
Ungläubige laut Heiliger Schrift zu richten,
solange sind sie gegen die Menschenrechte,
Religionsfreiheit ja, nur ohne das Schlechte.

© meteor 2025

Informationen zum Gedicht: Religionsmissbrauch

16 mal gelesen
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07.10.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Meteor) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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