Omas Gartenlaube

Ein Gedicht von Alke Jeskulke
Wer heute „in“ sein will,
mit der Zeit will gehen,
darf nur nach vorne,
nie nach hinten sehen.

Coolness und Erfolg
sind heute angesagt.
Nippes und Plüsch
nicht mehr gefragt.

Doch, am Sonntag,
wenn die Sonne lacht,
Denke ich manchmal
was Oma heute wohl macht?

Wie oft haben wir früher
bei ihr gesessen
n der Gartenlaube und
Selbstgebackenes gegessen.

Am Holztisch stand
in einer Ecke,
das rot Plüschsofa
mit der wollenen Decke.

Dort hat der Opa
manche Sommernacht
seiner Enkelschar
Skat Spielen beigebracht.


Die Zeit misst
in Omas Garten nur
Aussaat und Ernte.
Sie braucht keine Uhr.

Die Sonne bestimmt
wann es so weit
für neue Aussaat ist.
Und wann Erntezeit.

Und vor der Laube
halten treulich Wacht,
die Gartenzwerge,
Stücker Acht.

Wenn Du genug hast
von der neuen Welt,
in der nur Erfolg
und Coolness zählt,

Dann komm, wir gehn
in Omas Schrebergarten
essen Selbstgebackenes
oder Hasen Braten

vom hölzernen Tisch
auf dem Sofa aus Plüsch
mit den Gartenzwergen
im Gartengebüsch.

Zwischen all dem Nippes,
dem uncoolen Kram,
da wird dir dein Herz
bestimmt wieder warm!

Alke Bolte 2013

Informationen zum Gedicht: Omas Gartenlaube

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26.09.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Alke Jeskulke) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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