November

Ein Gedicht von Norman Räcke
Die Nächte kühl
die Lenden heiß
sich anzubiedern
ihr nicht reicht

Die fromme Maid ward erschlagen
spielt schaurig schöne Melodie
sie hat sich selbst zu Grab getragen
doch gestorben ist sie nie

So bangend leis, hinter Tropfen
sieht die Maid sich weinend zu
will sie an das Herztor klopfen
fließt heißes Pech hinab im nu

Stoß um Stoß das Herz zerfetzt
für vier Wochen Rosenbett
der Vater der Boshaftigkeit
bettet euch in meinem Leib

Ihr Spiegelbild trägt bösen Sinn
wird in fremde Brunnen steigen
manchmal quakt ein Frosch darin
und wird als Prinz ihr sich verneigen

Doch des Prinzen Haupt so kahl
weder Schloss, noch Gold, noch Mannen
als süßlich Wein ganz plötzlich schal
wurd rasch ein neuer Frosch gefangen

Stoß um Stoß das Herz zerfetzt
für vier Wochen Rosenbett
der Vater der Boshaftigkeit
bettet euch in meinem Leib

Die Auen giftig vieler Ort
lässt alsbald die Maid verzagen
wünscht sich zum alten Brunnen fort
und ihre Schmach dem Einen klagen

Da ihr Herzwerk so verstimmt
trotzt es dem lieblich Sonnenschein
wenn das Eis vom Mieder rinnt
wird sie nicht mehr verlassen sein


http://normanraecke.jimdo.com/

Informationen zum Gedicht: November

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08.10.2013
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Norman Räcke) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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