Niemandsland (Ästhetik in Einsamkeit)

Ein Gedicht von Pfauenfeder
Niemandsland
Im Schneegewand;
Niemandes Land,
In Winterhand.
Weißer Abschnitt;
Hehr und leer.
Karger Fußtritt;
Tief und schwer.
Rehe im Revier versteckt,
Vom Schneeflockenmeer
Landschaften zugedeckt.
Herz mein friere
Lautlos im Gefilde;
Die Einsamkeit studiere
Im verlassenen Gebilde.
Nur Zapfen um Zapfen
Aus Eis von den Ästen
Geduldet, bis zum Zerbrechen.
Schwere weit und breit
Leere Einsamkeit.
Wer ermisst die Zeit,
Wenn alle Menschen fort sind?
Und welcher Ort ist weit;
Wenn keine Städte dort sind?
Auge mein schaue
Keine Menschenseele;
Blick mein anvertraue
Dich einsamer Pfähle.
Rast im Niemandsland.
Nach nichts fasst die Hand.
Ohr mein vernehme
Keiner Seele Ton;
Stille einnehme
Als dein Kind mich, dein' Sohn.
Hier kehrt mein Wind nach Hause
In winterweißer Herzenspause.
Reviere öffnen sich im Menschen,
Wo er das Schneerevier erschaut;
Befreit des Schauers Grenzen;
Die Sicht erweiternd ausgebaut.
Tiere kehren mühsam
Heim...
Nackte Wälder zittern,
Hier ist der Mensch noch Mensch allein;
Ganz darf er sich hier wittern.

Informationen zum Gedicht: Niemandsland (Ästhetik in Einsamkeit)

82 mal gelesen
(Es hat bisher keiner das Gedicht bewertet)
-
09.12.2022
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige