Nego {244}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Labe dich an der Kraft deiner Gefährten,
so immerfort, wie immer dort,
wo fluide Gedanken sich erhärten,
wo sich Zuversicht durch Umbruch bohrt.

Entgegne dem, was maßvoll soll,
dem, was schaut so finster drein;
in Andacht, ja gar liebevoll,
ein gläsern klares „Muss nicht sein“!

Schwelende Weiten
und nur ein Silberring am Finger;
auf Wegen, die sich wirr umschreiben,
mögen folgen Zweifelsschimmer.

Es fehlt das Lied von Eis und Feuer,
das Auge ragt nur aus Distanz.
Was will man nicht, was ist geheuer,
die reine Frage nach Substanz.

Ein Nein zu blasser Kälte,
ein Nein zu schalem Leid;
es ruft die immer gleiche Schelte,
so hypokritisch mit der Zeit.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Nego {244}

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11.06.2023
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