Nebelmond

Ein Gedicht von Meteor
Als ich mitten nachts aufwache,
liegt Nebel auf dem Mond.
Ein lichter Schleier kriecht sachte
hoch über dem dunklen Horizont.

Schäfchenwolkenwellen flüchten
vor dem unvermeidlichen Grau,
sie scheinen sich vor was zu fürchten,
Nebel scheucht sie ins finstere Blau.

Das rettende Ufer ist in weiter Ferne,
um nicht im Unbekannten zu ertrinken,
Angst vorm Unheimlichen ohne Sterne,
einfach so im Nichts zu verschwinden.

Und der Mond erkennt ihre große Not,
sieht den Nebel auf sie zuschleichen,
bietet sich dem Graudunst als Angebot,
die Wölkchen können weiter entweichen.

Sein Licht durchdringt die Seelenfetzen,
zwingt den gierigen Schattenwurf zurück,
letzte Schäfchen droht es zu verletzen,
entkommen mit viel Mut und Geschick.

Jetzt scheint der Kampf gewonnen,
der Mond sieht der Herde freudig nach,
leise flüstet er ihnen so wohl gesonnen,
"wiegt euch in Sicherheit in den Schlaf".

...

Mit einem Blick zurück auf ihren Held,
winken Gerettete dankbar vom Horizont,
langsam sein helles Licht ins Grau verfällt,
und verbleibt zuletzt als Nebelmond...

...

Bis zum Ende war ich Zeuge dieser Tat,
beobachtete selbstloses Mondeinschreiten,
dank ihm wurde Schwächeren Furcht erspart,
sein Vorbild soll auch mich im Alltag anleiten.

Ich nicke ihm respektvoll durch den Nebel zu,
lege mich wieder in mein weiches Federbett,
sehe schlummernde Schäfchen sicher in Ruh,
und den wackeren Mond von Nebel bedeckt.

~~~~~~~~~

© meteor 2025

Informationen zum Gedicht: Nebelmond

21 mal gelesen
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04.09.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Meteor) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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