Man sah in Sternen

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
Ich müsste meine eigene Hölle haben für den Zorn,
meine Hölle für Hochmut, und die Hölle der Zärtlichkeit;
ein ganzes Konzert von Höllen.
( Arthur Rimbaud )


Sie schliefen miteinander,
in dieser regennassen Nacht.
Patricia roch nach Oleander.
Maurice war aufgewacht.

Man sah in Sternen Farben.
Alles roch so nach Lakritze.
Und Böcke bellten, wo sie warben.
Doch es trug die Nacht, die Feuermütze.

Man zog sich an und ging hinaus.
Ein grosser Frosch, glotzt sie blöd an.
Die Zunge fuhr zum Maule raus;
und klatschte an die Wand sodann.

Sie rannten beide voller Staunen,
in die reinste Finsternis.
Der Wind, er schien zu raunen:
" Es macht Frosch, das Ende, sehr gewiss. "

Auf einmal Ruhe. - Ist die Hölle still?
Am Horizont steigt Tageshelle.
Patricia fragt stumm: " War das Overkill?
Oder ein Vorgeschmack der Hölle? "

Zurück ging man ins stille Haus
und schaltete das Radio an.
Es brachte nichts von dem Chaous;
und jetzt krähte, der erste Hahn.

Informationen zum Gedicht: Man sah in Sternen

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05.06.2012
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