Lebensmüde

Ein Gedicht von Ingrid Baumgart-Fütterer
Seine Tage sind gezählt,
alt und gebrechlich er sich quält
jeder Knochen im Leib schmerzt,
keiner ihn tröstet oder herzt.

Erkrankt an dem grauen Star
nimmt er die Welt schattenhaft wahr,
die Altersschwerhörigkeit
trägt bei zu seiner Einsamkeit.

Sein Leben verliert an Sinn
er dämmert nur noch vor sich hin,
keine Rolle spielt die Zeit,
er lebt in der Vergangenheit.

Höchst monoton sein Alltag ist,
ohne Anreiz, nur noch trist
fast nichts kann er selber tun,
muss vom "Nichtstun" sich ausruhn.

Man begegnet ihm oft rüde,
er ist nur noch lebensmüde,
will von Gott erlöst werden
von seiner Hölle auf Erden.

Informationen zum Gedicht: Lebensmüde

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24.08.2017
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Ingrid Baumgart-Fütterer) für private und kommerzielle Zwecke frei verwendet werden.
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