Lavendel abrebbeln

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Lavendel abrebbeln

Da ist mir doch
Als läg' Südfrankreich in der Luft.
Dann seh' ich sie
Inmitten voller Sonne, Lavendelduft:

Die vielen Bündel, lilablau
Umspielen ihre nackten Arme.
Mitleidig seh' ich sie,
Damit ich mich nun doch erbarme

Und auch die Rispen mit ihr leer',
Womit es endlich weniger wird,
Die Arbeit ihr nicht allzu schwer
Zum Ende und zum Abschluss führt.

So setze ich mich zu ihr hin
Und lass mich von dem Duft umwolken.
Das Abrebbeln macht jetzt doch Sinn,
Wir können so den Rat befolgen,

Dass wir befüllen unsere Kissen,
Damit sie uns auch winters dienen
Und wir nicht Tierchen haben müssen,
Auch keine Käfer, keine Spinnen.

Weil wir von Pflanzen reichlich haben,
Weil Sonne Blütenreichtum gab,
Gehört Lavendel zu den Gaben,
An denen sich auch Orpheus lab.


©Hans Hartmut Karg
2020

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Informationen zum Gedicht: Lavendel abrebbeln

203 mal gelesen
07.08.2020
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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