Kristallmitra {243}

Ein Gedicht von Jacob Seywald
Mut verbrennt, gewollt geheuer,
auf dessen Asche tanzt der Schwan;
in endlosen Kreisen, flackernd
Feuer- ruft die gleichgültige Scham.

„Wie’s in uns schallt, so ruft nach draußen,
was in uns weilt, es kehrt nach außen“.

Gebändigt werden diese Sterne,
verfallen wird der Skepsis Grund;
sie stehen gut, in naher Ferne,
die Sterne stehen herrlich bunt.

Man grüße all das zünftig Unvernünftige;
all jene großen Brüche, die wir Menschen begreifen zu überschauen.
Jedoch weiß Natur im strengsten Sinne,
Ihr gar verträumtes Überstürzen,
ja nur mit eigenen Steinen wieder aufzubauen.

Von überall her schaut das Auge;
gleich einem Kristall,
bricht es gebündelt Licht
auf dunkle Spalten.
Ja nur die Nische soll es sein,
in der die einigen wenigen sich einigten,
dazu vermögen, es mit Sinnlichkeit stets in ihrem Sinn zu halten.

Jacob Seywald XIII

Informationen zum Gedicht: Kristallmitra {243}

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06.06.2023
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