Kriminaltango

Ein Gedicht von Katzenovia
***


Nebliger Abend, ein einsamer Gang,
Fußweg nach Hause, der Straße entlang,
müd' von der Arbeit, zu Ende die Schicht,
matte Beleuchtung, es flackert ein Licht.
Wieder ein Abend, trostlos und leer,
und nur ihr Schatten läuft nebenher.

Dann hört' plötzlich sie ein Rascheln,
sah die dunkle Schreckgestalt,
in den eiseskalten Händen,
lag sie bleich auf dem Asphalt.
Und ein Richter sprach das Urteil,
schwarze Worte auf Papier,
die besagen, dass die Untat
lebenslang bedeutet hier.

Nur die Kette klirrte leise,
als er in den Kerker kam,
unbekannt blieb seine Reise,
ohne Reue, ohne Scham.
Eines abends lief er weiter,
tief im Dunkeln sein Gesicht,
bis zu einer hohen Leiter,
doch der Wärter sah ihn nicht.

Nebliger Abend, ein einsamer Gang,
kein Weg nach Hause, der einst gelang,
eiskalt die Seele, verloren und leer,
nur noch sein Schatten läuft nebenher.
Trostlose Fragen ziehen vorbei,
denn in Gedanken ist er niemals frei.

Denn sie drehen immer weiter,
tage-, wochen-, jahrelang,
er kann es noch immer hören,
wie ihr letzter Schrei verklang.
Und sein Weg führt ihn zur Kneipe,
die ihn lockt mit grellem Licht,
dort ertränkt er nun sein Leben,
doch vergessen kann er nicht.



Melodie "Kriminaltango"
von Hazy Osterwald


07.06.2025

Informationen zum Gedicht: Kriminaltango

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07.06.2025
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Katzenovia) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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