Krank im Schrank

Ein Gedicht von Torsten Hildebrand
" Mami! mein Monster im Schrank ist krank.
Es hustet, prustet, macht mir keine Angst.
Es wird nicht mehr dick; und auch nicht mehr lang.
Und Mama! kommt's aus dem Schrank, da schwankt's."

" So kann ich wirklich nicht einschlafen.
Mein Monster, das braucht nun: heilenden Saft.
Ob andre kamen, die ihm gaben Kraft,
weiss ich nicht. Ich will's ja nicht strafen."

" Mama hör hin! da niest es wieder.
Du bist doch 'ne Ärztin! mach ihn gesund.
Ich weiss genau, er braucht Saft aus Flieder;
und vielerlei Keks, mit Streusel bunt."

" Da jetzt spricht's, mit krächzender Stimme:
In meinem Schrank, wird es schlimm und schlimmer.
Da wohnt wirklich, das schlimmste von Schlimme,
hat Augen, mit silbernen Schimmer."

Los Mama! eil dich! du kannst helfen,
meinem kränklich, verschrockenem Monster.
Es kann schon nicht mehr bellen und gelfen.
Schau hin. Es schimpft schon mit dem Fenster."

Mama spricht: " Ich weiss nicht ob ich's kann.
Doch einmal, will ich mein Glück versuchen.
Ah, ich seh schon, dem Monster kranken Mann
fehl'n: Streuselkeks und Blaubeerkuchen."

Das Monster grinst und ist schon gesund;
und selbst Monsterangst, sie ging verloren.
Das Monster spricht: " Ich zieh nach Winterhund,
dort gibt's zum Nachtisch, Kalte Ohren.

Informationen zum Gedicht: Krank im Schrank

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23.11.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Torsten Hildebrand) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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