Innere Wetterlage
            
            
                Ein Gedicht von 
Max Vödisch
            
                Momentan geht’s mir wirklich schlecht, 
ich komm mit der Wetterlage nicht zurecht. 
Ist’s das Dorf, das mich so müde macht 
oder bin ich nie richtig aufgewacht?
Manchmal fühl ich mich wie weggeschwemmt 
wie Staub, den man vom Pflaster trennt. 
Ein Nein trifft mich wie ein Dolchstoß 
und Hoffnung flieht – mein stummer Trost.
Kleinigkeiten bringen mich aus dem Lot, 
mein Inneres schreit, mein Äußeres trotzt. 
Mir fehlt ein Sieg, ein helles Ziel, 
ein Moment, der sagt: Du warst nicht zu viel.
Die Menschen – stur, gefangen im Kreis, 
streiten um Staub, als wär’s ein Preis. 
Nur die Natur bleibt mir vertraut, 
doch selbst sie wirkt erschöpft und grau.
Warum bin ich so sensibel? 
Warum sind so viele unflexibel? 
Hätte ich in der Stadt eine bessere Zeit 
oder bleibt das Dunkel – nur breiter verteilt?
Vielleicht sollte ich den Versuch wagen, 
doch darf ich dort nicht zu viel erwarten. 
Denn wer zu sehr vom Morgen träumt, 
vergisst, dass selbst der Wind sich säumt.            
                            
                    
                    
                        
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