Im Schrebergarten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Im Schrebergarten

©Hans Hartmut Karg
2017

Beetrosen haben sie gesetzt
In ihrem alten Schrebergarten.
Die Augen sind voll Freud' benetzt,
Der Tag kann heute glücklich starten.

Denn julinah blüht alles auf,
Die kleinen, großen Rosenstöcke,
Verschönern ihres Blickes Lauf
Entlang der hohen Buchenhecke.

Das Grün, das dann das Braun ablöst,
Mit dem der Blickfang um sich greift –
Den Oberkörper man entblößt
Und ganz befreit sein Liedlein pfeift,

Weil man ferne der Siedlung weilt,
Wo man den fünften Stock bewohnt
Und immer wieder hierher eilt,
Wenn man im Stuhl sich räkelnd sonnt.

Das Grün trägt oben Rosenblüten,
Hinauf zum stillen Glanzpunktleuchten,
Als wollte jene es behüten,
Bei denen noch die Augen leuchten.

Gemüse wachsen kräftig hier,
Den Alten ist's ein Paradies:
Man redet, trinkt dort manches Bier
Im Rosenmeer – und isst Radies'.

*

Informationen zum Gedicht: Im Schrebergarten

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09.07.2017
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