Ich werde Zwiesprache halten

Ein Gedicht von Hans Hartmut Dr. Karg
Ich werde Zwiesprache halten

Ich werde Zwiesprache halten mit den betrogenen Toten,
Die man immer schon der furchtbaren Idee geopfert hat,
Ihr Tod würde ein Imperium wieder in Glorienglanz versetzen.

In Plastiksäcke verpackt, geworfen in den Graben und mit Erde zugeschüttet
Sollen die um ihr Leben gebrachten Menschen auf den Jüngsten Tag warten,
An unbekanntem Ort mit ihrer unerfüllten Lebenshoffnung verwesen.

Da frage ich die Tyrannen: Was haben sie Euch denn angetan,
Dass ihr die Blüte Eurer Bürgerschaft zu Toten gemacht,
Ihr einmaliges Leben so sinnlos weggeworfen?

Ist es nicht ein Kainsmal dieser Zeit, dass Gottes Ferne
Uns täglich beweist: Hat er gegen seinen Willen zugelassen,
Dass der Wahn eines Glorienglanzes das Riesenreich will?

Ist dabei nicht kleinmütig in den Hintergrund gedrängt das Lebenserhalten,
Das Verzeihen, das Kreuz noch anbetungswürdig als Rettung gesehen,
Um mit seiner Hilfe Euer junges Leben vor dem Tod zu bewahren?


©Hans Hartmut Karg
2022

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Informationen zum Gedicht: Ich werde Zwiesprache halten

59 mal gelesen
01.08.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hans Hartmut Dr. Karg) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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