Aus der BAHN geworfen..

Ein Gedicht von Bella De Lori
Wenn es nicht nur in der Seele friert...
sondern auch in der Menschlichkeit

Ungewaschen und verlumpt schiebt er von allen verlassen
im Einkaufwagen von Lidl sein ganzes Hab und Gut
alles was von seinem Leben übrig blieb
was er war und jetzt ist vor sich her.

Die ersten naßkalten Herbstnächte
die weitere Spuren in seinem gegerbten Gesicht
hinterlassen haben sind sichtbar geworden
Seine Augen blicken bittend und hoffnunglos in´s Leere
Was bringt der nächste Tag
überlebe ich den kommenden Winter...

Freudig springt unser kleiner Wauz
dem vom Leben bebeutelten Mann entgegen.
Er schwänzelt und begrüßt ihn
als ob er ihn schon lange kennt..

Der Hund spürt und sieht die Herzenswärme
durch all den Schmutz und Elend
das Überbleibsel von der Gesellschaft
ausgespuckt und verachtet

Tiere fühlen hinter die Fassade eines Menschen...
Nicht die paar Euro haben ihm Wärme ins Herz gebracht..
Nein, es war die Zeit die wir ihm schenkten
als er von seinem Leben sprach....
und dieses wie ein Dominohaus zusammen fiel

Niemand wird als Penner geboren
Es ist so leicht angewidert den Blick
abzuwenden und zu sagen
Der hat sein Leben gegen die Wand gefahren....


@Bella 10.10.2012

Es gibt Schicksale, die auch einen gut situierten Menschen aus der Bahn werfen können...

Informationen zum Gedicht: Aus der BAHN geworfen..

3.406 mal gelesen
10.10.2012
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
Anzeige