Hände

Ein Gedicht von Anita Namer
Heute
habe ich meine Hand gefunden.
Ihre Konturen
nachgefahren,
vor vielen vielen Jahren mit einem Stift.

Spontan
legte ich meine heutige Hand
in dieses Konturen-Bild
und stellte fest...
Sie passt genau hinein,
auch heute noch.

Meine Hand...
Wie sehr hat sie sich trotz allem verändert.
Von der Baby-Hand bis jetzt.

Wie viel hat sie
berührt, gepackt, losgelassen, gestreichelt,
sich verletzt, verbrannt, geschnitten,
geschenkt, gegeben, verbunden, getrennt,
gereicht, gehalten, verschlossen, geöffnet?

Was habe ich mit ihr schon
gebastelt, geschrieben, gemalt, gespielt,
gedreht, geschraubt, gegriffen, genäht, gestrickt,
gehäkelt, getippt, gelenkt, getrommelt,
gezupft, geformt, abgeschnitten, geputzt, gewaschen...
und und und...

Meine Hand...
Heute habe ich sie mir lange angesehen..

Ihre Linien, ihre Falten...
Ich hoffe, sie wird mich begleiten bis zum Schluss...

Sie verändert sich, wie auch ich mich verändere...
Genial.

© A. Namer

Informationen zum Gedicht: Hände

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29.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Anita Namer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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